Eine Romande drückt der 2. Etappe der Tour de Romandie Féminin den Stempel auf. Elise Chabbey siegt in La Tzoumaz in einem Duell mit der Slowenin Urska Zigart, die nun in der Gesamtwertung vorne liegt. Die Entscheidung im zweiten Teilstück, das im Kanton Wallis in Conthey begonnen und vorerst über eine zweimal zu absolvierende Schlaufe geführt hat, fällt wie erwartet im Schlussanstieg nach La Tzoumaz. Im knapp 13 Kilometer langen Finale haben die Fahrerinnen eine Steigung von durchschnittlich 7,8 Prozent zu bewältigen.
Vorentscheidendes tut sich fünfeinhalb Kilometer vor dem Ziel. Der Tempoverschärfung von Zigart vermögen lediglich Chabbey und Yara Kastelijn zu widerstehen. Die Niederländerin muss kurz darauf ebenfalls abreissen lassen, belegt mit sechs Sekunden Rückstand auf Elise Chabbey am Ende dennoch Platz 3.
Chabbey zieht den Sprint rund 200 Meter vor dem Ziel an, lässt so auch Zigart stehen und sichert sich den «grössten Sieg ihrer Karriere», wie sie den Erfolg selber nennt, mit drei Sekunden Vorsprung.
Krankheit bremste Chabbey aus
Chabbey siegt zum zweiten Mal an einer Schweizer Rundfahrt. Vor vier Jahren hat sie in Frauenfeld den Auftakt zur Tour de Suisse gewonnen. Den neuesten Triumph hat die Genferin nicht erwartet, obwohl sie zwei Wochen zuvor die Tour de France als Bergkönigin beendet hat und auch deshalb in der Westschweizer Rundfahrt zu den Favoritinnen zählt. Die eigene Zurückhaltung begründet die 32-Jährige damit, dass sie zuletzt krank war und erst drei Tage vor Beginn der Tour de Romandie wieder aufs Velo steigen konnte.
Starke Leistungen zeigen am Samstag auch die Schweizer Strassen-Meisterin Steffi Häberlin und Ginia Caluori. Die Thurgauerin und die Bündnerin belegen die Plätze 5 beziehungsweise 9.
In der Gesamtwertung liegt Zigart, die die Spanierin Paula Blasi als Leaderin abgelöst hat, acht Sekunden vor ihrer ersten Verfolgerin Chabbey. Obwohl das Profil der dritten und letzten Etappe über 122 Kilometer mit Start und Ziel in Aigle keine allzu grossen Schwierigkeiten ausweist, bleibt die Spannung um den Tour-Sieg gewahrt.