Das Szenario ist auch bei der 81. Auflage der Flèche Wallonne wie schon seit Jahrzehnten das gleiche: Warten, warten bis kurz vor dem Ziel, dann nach 203 km volle Attacke an der Mauer von Huy. Und auf den 1300 Metern mit maximalen 20 Steigungsprozenten die Zitadelle hoch zur Bergankunft.
Und wie jedes Jahr gewinnt Altmeister Alejandro Valverde. Was ist das Geheimnis des Spaniers – Doping? Er ist kein unbeschriebenes Blatt. Am 31. Mai 2010 hat der Internationale Sportgerichtshof (TAS) eine Sperre gegen Valverde verhängt. Er war wegen seiner Verstrickung in den Blutdopingskandal um den Madrider Frauenarzt Eufemiano Fuentes bis zum 31. Dezember 2011 weltweit gesperrt.
Kaum durfte er wieder Rennen fahren, gewann er weiter. Bei den Strassen-Weltmeisterschaften 2010, 2013 und 2014 holte er jeweils die Bronzemedaille. Und seit 2014 gewinnt er die Fléche Wallonnen ohne Probleme.
Valverde sagt über seines Stärke. «Es ist das Vertrauen in meine Fähigkeiten, meine Kraft, meine tolle Mannschaft – und der Respekt vor meinen Gegnern.» Eine (1!) Sekunde hat er seinen geschlagenen Gegnern Daniel Martin (Ir) und Dylan Teuns (Be) abgenommen, auch dem fünftplatzierten Schweizer Michael Albasini. Mathias Frank (27.) verliert 29 Sekunden.