Ex-Profi bezichtigt ihn des Motor-Dopings
Jetzt droht Cancellara mit Klage

Im Sattel war Phil Gaimon (31) eher eine Null-Nummer. Schlagzeilen macht er jetzt mit seinem Buch «Draft Animals» (Zugtiere). Er bezeichnet Cancellara unter anderem als «Arschloch» …
Publiziert: 09.11.2017 um 18:06 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:34 Uhr
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«Der ‹Fucker› (Arschloch) hatte sehr wahrscheinlich einen Motor im Velo,» beschuldigt Phil Gaimon (31) Fabian Cancellara.
Foto: Corbis via Getty Images
Hans-Peter Hildbrand

«Ich glaubte es nicht, bis seine früheren Teamkollegen über Cancellaras persönlichen Mechaniker plauderten», sagt Phil Gaimon (31). «Sein Velo war stets gut versteckt und behütet.» Befragt vom Internetportal «Cycliste», erklärt er: «Ich werde keine Namen nennen, aber im Profi-Zirkus sagen alle, der «Fucker» (Arschloch) hatte sehr wahrscheinlich einen Motor im Velo.»

Die Diskussionen um Velo-Doping und Cancellara (36) beginnen im Frühling 2010. Der Berner hat eben mit zwei Angriffen die Flandern-Rundfahrt und Paris–Roubaix gewonnen. Fernsehsender verdächtigen ihn des Einsatzes eines Motörchens. Sie stützen sich auf seine Geschwindigkeit, den ungewöhnliche Velowechsel und auf eine Daumenbewegung. Mit der er einen Knopf gedrückt und das Motörchen aktiviert haben soll. Cancellara weist die Vorwürfe von sich.

Phil Gaimon ist sogar überzeugt, schon 2008 hätte Cancellara bei seinem Sieg bei Mailand-San Remo einen Motor im Tretlager. «Er fuhr viel schneller als alle anderen. Auch jene, die seither als Doper entlarvt wurden, konnten  ihm nicht folgen.»

Die Behauptungen und Beschimpfungen will Cancellara nicht kommentiern. «Nur so viel: Ich kann mich weder an das Gesicht noch den Namen Phil Gaimon erinnern.»  Sein Manager Armin Meier (Human Sports Management) prüft mit den Anwälten eine Klage. «Es geht um üble Nachrede, Beleidigungen und Verschwörungstheorien. Und wir warten auf eine Statement der Velo-Manufaktur «Specialized», dem damaligen Ausrüster von Fabian – dann werden unsere Anwälte entscheiden.»

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