Die Tour de Romandie féminin beginnt mit einem Skandal. Gemäss einer Mitteilung der UCI sind fünf Teams von der Rundfahrt ausgeschlossen nach ihrer Weigerung, bei einem Test von GPS-Chips mitzumachen.
Betroffen sind die Fahrerinnen der Equipen EF Education mit der Schweizerin Noemi Rüegg, Canyon-Sram mit der als Favoritin auf den Gesamtsieg gehandelten Polin Katarzyna Niewiadoma, Lidl-Trek, Picnic Post-NL und Visma-Lease a bike. Sie alle starteten nicht zur 1. Etappe, einem 4,4 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Huémoz und Villars-sur-Ollon. Das Peloton verlor somit 30 der 93 für diese Veranstaltung gemeldeten Fahrerinnen.
Die UCI hatte beschlossen, während der Rundfahrt in der Westschweiz ein neues GPS-Sicherheitstracking-System zu testen, das die Ortung der Fahrerinnen insbesondere im Falle eines Sturzes erleichtern soll. Die Technologie soll auch bei der WM im September in Ruanda zum Einsatz kommen. An der Tour de Romandie féminin wird allerdings pro Team nur eine Fahrerin ausgewählt – was die nun disqualifizierten Teams nicht tun wollten.
Teams wehren sich: «Zusammenarbeit statt Zwang»
In einem gemeinsamen Statement über die verschiedenen Netzwerke wehrten sich die Teams gegen die Disqualifikation und kritisieren den Weltverband für sein Vorgehen. Sie hätten ihre Bedenken bereits Anfangs der Woche mitgeteilt und sich bereit gezeigt, zu kooperieren. «Wenn der UCI der Meinung ist, dazu berechtigt zu sein, muss er die Fahrerin selbst auswählen und den Tracker installieren.»
Die erste Leaderin der Tour de Romandie Féminin heisst Paula Blasi. Die Spanierin gewinnt das Bergzeitfahren über 4,4 km nach Villars-sur-Ollon mit grossem Vorsprung.
Blasi distanziert die zweitklassierte Slowenin Urska Zigart um 17 und die drittklassierte Französin Juliette Labous um 19 Sekunden. Steffi Häberlin (6.) verliert als beste Schweizerin eine halbe Minute auf die 22-jährige Spanierin, die ihren ersten Sieg auf World-Tour-Stufe feierte. Mit der neuntklassierten Genferin Elise Chabbey (0:32 zurück) reiht sich eine zweite Einheimische in den Top 10 ein.
Am Samstag folgt in der Westschweiz eine Bergetappe über 123,2 km, wobei die Entscheidung um den Tagessieg - und vielleicht auch in der Gesamtwertung - im Schlussanstieg nach La Tzoumaz fällt. Dieser ist knapp 13 km lang und durchschnittlich 8,1 Prozent steil.
Die erste Leaderin der Tour de Romandie Féminin heisst Paula Blasi. Die Spanierin gewinnt das Bergzeitfahren über 4,4 km nach Villars-sur-Ollon mit grossem Vorsprung.
Blasi distanziert die zweitklassierte Slowenin Urska Zigart um 17 und die drittklassierte Französin Juliette Labous um 19 Sekunden. Steffi Häberlin (6.) verliert als beste Schweizerin eine halbe Minute auf die 22-jährige Spanierin, die ihren ersten Sieg auf World-Tour-Stufe feierte. Mit der neuntklassierten Genferin Elise Chabbey (0:32 zurück) reiht sich eine zweite Einheimische in den Top 10 ein.
Am Samstag folgt in der Westschweiz eine Bergetappe über 123,2 km, wobei die Entscheidung um den Tagessieg - und vielleicht auch in der Gesamtwertung - im Schlussanstieg nach La Tzoumaz fällt. Dieser ist knapp 13 km lang und durchschnittlich 8,1 Prozent steil.
Die Entscheidung, die fünf Teams dennoch zu disqualifizieren, sei «schockierend». Die Teams seien stets bemüht, den Radsport sicherer zu machen. Doch das müsse «durch Zusammenarbeit und nicht durch Zwang» erreicht werden.
Hinter dem Eklat steckt ein Matchkampf zwischen der UCI und Velon, das ist ein Joint Venture von World-Tour-Teams. Velon hat ein eigenes Tracking-System und beliefert damit einige Rennställe. Diese wollten nun nicht das UCI-System aufgedrückt bekommen. Die Leidtragenden der Eskalation sind die Fahrerinnen.
UCI: Teams haben sich für Ausschluss entschieden
«Der Entscheid der Verantwortlichen dieser Teams, sich den spezifischen Regeln der Veranstaltung zu widersetzen, überrascht und gefährdet die Bemühungen, durch die Entwicklung dieser neuen Technologie die Sicherheit im Radrennsport zu gewährleisten», schrieb die UCI derweil in ihrer Pressemitteilung.
Gemäss der UCI haben sich die Teams durch die Weigerung, eine Fahrerin für das Tragen des Tracking-Geräts (eines 63 Gramm schweren Chips) zu benennen, für den Ausschluss von der Veranstaltung entschieden. In ihrer Mitteilung weist die UCI zudem darauf hin, dass «die meisten der betroffenen Teams» Teil einer Organisation sind, die ein eigenes GPS-Tracking-System entwickelt.