Gianni Moscon lernt es wohl nie. Schon wieder sorgt der Rad-Rüpel aus Italien für einen Eklat. Beim Rennen Kuurne-Brüssel-Kuurne schleudert ein Velo auf einen Konkurrenten. Den Rennkommissaren entgeht die Situation nicht, sie disqualifizieren Moscon nach wenigen Minuten. Noch auf dem Rad reisst sich der 25-Jährige die Startnummer vom Trikot und steigt wutentbrannt ins Teamauto.
Doch wie kam es zum Eklat? Rückblende. 70 Kilometer vor dem Ende kommt es auf einer engen Strasse zu einem Massensturz. Mehrere Athleten landen in einem Graben neben der Strasse – darunter auch Moscon. Der Mann aus Trient sucht daraufhin verzweifelt sein Rad, hebt ein anderes auf und wirft es in Richtung Jens Debusschere (30, Be). «Ich musste meine Hand heben, um mich mein Gesicht zu schützen. Ich hätte ihm dafür am liebsten eine verpasst», so Debusschere.
Der Zürcher Fabian Lienhard, der als 12. und bester Schweizer das Ziel erreicht, kann auch einen Tag nach Moscons Ausraster nur den Kopf schütteln. «Normalerweise hilft man sich in solchen Situationen gegenseitig. Was er gemacht hat, ist unglaublich», sagt er zu BLICK.
«Er wird sich nicht mehr ändern»
Moscon ist seit jeher als Rad-Rüpel bekannt. 2018 schlug er bei der Tour de France Elie Gesbert (24, Fr) mit der Faust und musste die Rundfahrt verlassen. Ein Jahr zuvor beleidigte er den dunkelhäutigen Kevin Reza (31, Fr) rassistisch. Und er stiess den Romand Sébastien Reichenbach (30) absichtlich vom Rad – so der Vorwurf. Reichenbach bracht sich den Ellenbogen und eine Rippe. Moscon wurde mangels Beweisen freigesprochen.
«So viele Vorfälle und immer der gleiche Typ. Fragst du im Feld nach deren Verhältnis zu Moscon, reagieren 90 Prozent negativ», so Debusschere. Das sei einfach seine Persönlichkeit, «und er wird sich nicht mehr ändern.»