«Das hatte ich noch nie»
Durchfall-Attacke ist für Schweizer Rad-Profis ein Fremdwort!

Der Dünnpfiff-Ausflug von Giro-Leader Tom Dumoulin gibt zu reden. Auch, weil er Seltenheitswert hat.
Publiziert: 24.05.2017 um 18:07 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:42 Uhr
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«Das hatte ich wirklich noch nie!», sagt Trek-Segafredo-Profi Grégory Rast.
Foto: Benjamin Soland

Shit happens! Der Durchfall-Ausflug von Giro-Leader Tom Dumoulin (26) sorgt auch unter den Schweizer Rad-Profis für Gesprächsstoff. Vor allem deshalb, weil sie sich kaum vorstellen können, wie so etwas geschehen kann.

«Das passierte mir wirklich noch nie!», sagt beispielsweise Grégory Rast (37), der immerhin schon seit 14 Jahren im Profi-Zirkus mit dabei ist. Und auch Katusha-Fahrer Reto Hollenstein (31) kennt einen solchen Durchfall-Ausflug in Mutter Natur nur vom Hörensagen. «Zum Glück! Ich hoffe, dass ich weiterhin davon verschon werde», erklärt er schmunzelnd. Und ergänzt dann ernst: «Das ist sicher sehr unangenehm. Und auch nicht förderlich, was die Leistung betrifft. Aber: Wenn man muss, dann muss man!»

Genau sind auch die Worte von Dumoulin: «Ich konnte es nicht mehr zurückhalten.» Der Holländer mutmasst: «Vielleicht war es eine Kombination der Höhe und der Tatsache, dass ich mehr Gels als sonst gegessen habe, das Problem. Aber: Bei solchen Steigungen kannst du keine Riegel zu dir nehmen.»

Andere Mutmassungen stehen im Raum: Dass Dumoulin von Grund auf ein eher «nervöser» Fahrer sei, der mit der Rolle als Gesamtleader nicht zurecht kommt. Oder: Dass sein Tagesrhythmus wegen des im Vergleich zu den vorherigen Etappen frühen Rennstarts (10:25 Uhr) aus dem Lot geraten sei. 

David Loosli zweifelt daran. Der ehemalige Rad-Profi und heutiger sportlicher Direktor der Tour de Suisse meint: «Wahrscheinlich hat er sehr viel getrunken und viele Gels gegessen.» Er selbst habe nie ein solches Problem gehabt, so Loosli.

Doch nahm Dumoulin eigentlich keine Medikamente? Laurens Ten Dam (36, Hol), der vor der Durchfall-Pause bei seinem Sunweb-Chef Dumoulin war, erklärt lediglich: «Ich sagte, wir können nicht stoppen, geht es nicht mit Magentabletten? Doch er antwortete, er müsse wirklich anhalten.»

Bleibt zu hoffen, dass Dumoulin nun ab sofort nur noch in richtigen Toiletten sein Geschäft verrichten kann. (mag)

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