Dass Jolanda Neff im Mountainbike eine Ausnahmekönnerin ist, ist bekannt. Nun hat die zweifache Gesamtweltcupsiegerin dies auch schwarz auf weiss. Ihr Körper ist ein Musterbeispiel für einen Radfahrer. In einem Test im GSK-Labor in London hat sich Neff letzten Sommer drei Wochen vor Olympia für eine Doku-Serie des «Olympic Channel» untersuchen lassen. Kraft, Ausdauer, Körperfett, Flüssigkeitsverlust. Alles wurde unter die Lupe genommen.
«Es war eine spannende Erfahrung. Die Werte zeigen, dass ich im Training bisher vieles gut gemacht habe. Der Test ist sehr aussagekräftig, weil mein Körper in jener Phase der Saison in Top-Form war», sagt Neff.
Besonders bemerkenswert ist ihre Ausdauerkraft in der Oberschenkelmuskulatur. Ein Beispiel: Neff bringt bei 20 Wiederholungen praktisch stets die gleiche Leistung. Sie verliert maximal 10 Prozent Kraft beim Quadrizeps und der hinteren Oberschenkelmuskulatur.
«Die Ergebnisse sind spektakulär. Sie ist nicht nur stark, sondern hat auch eine unglaubliche Ausdauer», sagt Sportwissenschaftler Greg Whyte. Beeindruckend ist auch Jolandas Körperfettanteil von nur 12,4 Prozent. Zum Vergleich: Eine Spitzen-Triathletin weist im Schnitt 13,9 Prozent, eine Sprinterin 13,7 Prozent auf. Laut Testauswertung sind 42 kg von Neffs 50 kg Körpergewicht reine Muskeln.
Wie es um ihre aktuelle Form steht, erfährt sie nächstes Wochenende. In Mailand startet sie in der italienischen Renn-Serie in die Saison. «Ich erwarte nicht viel. Es ist eine erste Standortbestimmung. Ich habe in den letzten Monaten viel Zeit ins Studium investiert», sagt Neff.