Olivier Senn (44) weiss, wie die Räder rollen. Er ist seit 2012 in der Organisation (Sektorenleiter Start) des grössten Schweizer Sportanlasses tätig. Sein Ziel: «Ich möchte die Tour de Suisse noch breiter in der Öffentlichkeit verankern.»
Die Tour de Suisse (13. bis 21. Juni) wird anders: 1320 Kilometer, 15 560 Höhenmeter, die Königsetappe endet am Rettenbachgletscher auf 2700 Metern über Meer. Beim Schlusszeitfahren darf Fabian Cancellara (33) dann durch die Berner Altstadt und über den Bundesplatz blochen.
Für Olivier Senn und sein Team war es Knochenarbeit, diese 79. Landes-Rundfahrt auf die Beine zu stellen. «Das Schwierigste war die Menge der Dinge, die wir zu bewältigen hatten. Wir mussten alles neu machen, hatten keinen bestehenden Sponsor und keinen Etappenort.»
Nach 16 Jahren, in denen die Vermarktungsagentur IMG, die Ende 2014 ihr Büro in der Schweiz schloss, die Federführung innehatte, wird das Rennen nun erstmals von InfrontRingier durchgeführt und vermarktet.
Ein Wochenende in Zug und ein Wochenende in Bern
Das junge Sportmarketing-Unternehmen – mit dem ehemaligen Radprofi Armin Meier (45) als Geschäftsführer – erwarb schon vor drei Jahren von Swiss Cycling die Lizenzrechte für die Periode von 2015 bis 2029.
Dank dem neuen Konzept, an beiden Wochenenden auf einen «Hub» (die Standorte Zug, Bern) zu setzen, erwartet die Zuschauer eine durchgehend attraktive Tour, die fast jeden Tag eine Besonderheit aufweist. Zum Auftakt und zum Abschluss findet jeweils ein Zeitfahren statt.
TdS als Schaufenster für die jungen Schweizer
Runter vom hohen Ross, rauf aufs Velo. Die Tour de Suisse fährt so wieder zum Zuschauer. Der wird Emotionen erleben – und das hautnah. An vier Etappen-Tagen können sich auch Hobbyfahrer und -fahrerinnen («Gümmeler») mit den Profis auf der Originalstrecke messen: An der TdS-Challenge werden die Freizeitsportler für eine kurze Zeit zu Spitzenfahrern.
Und auch die haben diesen Juni einiges vor. Für den hoffnungsvollen Nachwuchs-Profi Silvan Dillier (24) ist die Tour de Suisse das grosse Schaufenster der Saison.
«Wir jungen Schweizer werden uns zeigen. Ich habe sehr viel gemacht, um dieses Jahr noch ein paar Tritte zulegen zu können.»
Und Altmeister Gregory Rast (35) freut sich auf Zug, seine Heimat. Erst recht aber hat der Helfer von Fabian Cancellara bereits jetzt den Rettenbachgletscher vor Augen.
«Da hoch! Das habe ich an einer Deutschland-Tour schon einmal gemacht. Na dann, guet Nacht am sächsi – das gibt ein Spektakel!»