Tadej Pogacar löst am fünften Tag der Tour de France Mathieu van der Poel als Leader ab. Der slowenische Topfavorit muss sich im Zeitfahren in Caen nur Remco Evenepoel geschlagen geben. Die erste von zwei Prüfungen im Kampf gegen die Uhr dieser 112. Frankreich-Rundfahrt bringt zwei Gewinner hervor: Remco Evenepoel und Tadej Pogacar.
Evenepoel wird auf dem 33 km langen und mehrheitlich flachen Parcours seiner Favoritenrolle mit dem Tagessieg gerecht. Der Zeitfahr-Olympiasieger und Weltmeister aus Belgien distanziert Tadej Pogacar um 16 Sekunden. Als Etappenzweiter belohnt sich der Slowene jedoch mit dem Maillot jaune.
Vingagaard erwischt schlechten Tag
Und für Pogacar noch wichtiger: Jonas Vingegaard, sein grosser Rivale im Kampf um den Gesamtsieg, büsst als Tages-13. viel Zeit ein. 1:21 Minuten verliert der Däne auf die Bestzeit von Evenepoel. Mathieu van der Poel muss nach zwei Tagen in Gelb das Leadertrikot wieder abgeben. Der Niederländer klassiert sich mit 1:44 Minuten Rückstand als 18.
In der Gesamtwertung belegt Vingegaard hinter Evenepoel und dem Franzosen Kévin Vauquelin neu den 4. Rang. Sein Rückstand auf Pogacar beträgt bereits 1:13 Minuten. Evenepoel und Vauquelin liegen 42 respektive 59 Sekunden hinter dem slowenischen Leader zurück.
Mauro Schmid mit ansprechender Leistung
Ein gutes Zeitfahren zeigt auch der Schweizer Meister Mauro Schmid. Nach einem verhaltenen Beginn steigert sich der Zürcher und belegt am Ende mit knapp zwei Minuten Rückstand den 20. Rang. Es wäre sogar noch ein besseres Resultat möglich gewesen, meint Schmid im SRF-Interview. Er sei das Zeitfahren viel zu langsam angegangen.
Am Donnerstag durch die «normannische Schweiz»
In der 6. Etappe vom Donnerstag erwartet die Fahrer ein anspruchsvolles, hügeliges Terrain. Das 201,5 km lange Teilstück mit Start in Bayeux und Ziel in Vire Normandie führt durch die sogenannte «normannische Schweiz» – eine Region, die für ihre raue Landschaft mit steilen Hügeln, tiefen Tälern und eindrucksvollen Klippen bekannt ist. Insgesamt sind rund 3500 Höhenmeter zu bewältigen – ein Profil ganz nach dem Geschmack von Klassikerspezialisten. Der spektakuläre Final mit einem 700 Meter langen und zehn Prozent steilen Schlussanstieg bis zur Ziellinie könnte für weitere Veränderungen im Gesamtklassement sorgen.