Quartett für den Ruder-Wahnsinn ist fix
Diese vier mutigen Frauen tanzen über den Atlantik

Vier Schweizerinnen planen das Abenteuer ihres Lebens: Die «Swiss Ocean Dancers» wollen über den Atlantik rudern.
Publiziert: 17.10.2018 um 20:45 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2018 um 09:08 Uhr
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Knallhart: Sandra Hönig, Tatiana Baltensperger, Carla Lemm und Astrid Schmid (v.l.) bestreiten als erstes Schweizer Frauenquartett das härteste Rennen der Welt.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Matthias Dubach (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Vier Schweizer haben es letzten Winter getan: Sie sind bei der ver­rückten «Atlantic Challenge» in 30 Tagen über den Ozean ge­rudert, haben mit Willens- und Muskelkraft den starken 3. Rang erreicht. Doch jetzt sind die Frauen an der Reihe. Das erste Schweizer Frauenquartett für das härteste Ruder­rennen der Welt ist komplett.

Mit dabei ist Tatiana Baltens­perger, die Mutter von Atlantik­ruderer Luca. Die Initiantin des verrückten Atlantikprojekts hat hektische Wochen hinter sich, denn bei zwei geplanten Teammitgliedern haben sich die Wege bereits wieder getrennt.

Nun sind nach diesem Rückschlag aber drei neue dabei. Tatiana, Astrid, Sandra und Carla sind die «Swiss Ocean Dancers» und planen, im Dezember 2019 in ihr Megaabenteuer zu starten. «Es ist ein Tanz über die Wellen, wobei das Meer immer führt», erklärt Baltens­perger den Teamnamen. Bis zum Start in 14 Monaten gibts für die Ozean-Tänzerinnen viel zu tun: intensives Ruder­training, Sponsoren suchen – und sich besser kennenlernen.

Wer sind die vier Frauen, die wochenlang bei Wind und Wetter, Tag und Nacht in einem Ruderboot unterwegs sein werden?

Tatiana Baltensperger (53)
Die Mutter von vier Söhnen ist schulische Heilpädagogin aus Bülach ZH und wurde durch Sohn Luca vom Atlantikfieber gepackt. «Am liebsten würde ich selber mitrudern», sagte Baltensperger beim Start des Männerteams. Jetzt macht es die Kitesurferin tatsächlich.

Astrid Schmid (46)

Die Thunerin kennt das Meer vom Tauchen, liebt Fallschirmspringen und arbeitet nach Auslandeinsätzen für die Schweizer Armee nun als Pflege­expertin im Strafvollzug. Was sagt ihre Familie zum Ruderprojekt? «Mein Partner hat positiv reagiert. Nur meiner Mutter musste ich es schonend beibringen.»

Sandra Hönig (42)

Die Deutsche lebt seit 19 Jahren als Fallschirmexpertin in Mi­nusio TI und fuhr mit Carla, dem vierten Teammitglied, schon mit dem Velo durch Kambodscha und nahm in Nord­korea an einem Halbmarathon teil. «Meine Familie hat sich an meine eigenwilligen Projekte gewöhnt», sagt sie.

Carla Lemm (33)

Die Bündnerin arbeitet als Innendekorateurin in Grenchen SO, lebte zuvor lange im Tessin und ist eine ungebundene Weltenbummlerin. «Angst habe ich nicht, aber einen vernünftigen Respekt», sagt Carla, die wie ihre Teamkolleginnen vom Arbeitgeber bereits grünes Licht erhalten hat. Die fünfte im Bund der Ozean-Tänzerinnen ist «Heidi» – so wird das Ruderboot getauft, das in Holland für die Schweizerinnen konzipiert und für einen höheren fünfstelligen Betrag gebaut wird.

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