Zika-Alarm bei Olympia
So bereiten sich die Schweizer auf die Mücken-Gefahr vor

Die ganze Welt schlägt im Hinblick auf Olympia wegen dem Zika-Virus Alarm. Die Gefahrensituation kommt aber keineswegs aus dem Nichts, Swiss Olympic erarbeitet sich schon seit 2012 mögliche Lösungen.
Publiziert: 12.02.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 22:40 Uhr
Spielverderber? Die Tigermücke kann mit dem Zika-Virus das Sportspektakel am Zuckerhut stören.
Carl Schönenberger

In einem halben Jahr ist bei Olympia in Rio (5. bis 21. August) schon fast Halbzeit. Und es herrscht in Brasilien Zika-Alarm.

Die Symptome des in Tropen-Gebieten von der Asiatischen Tigermücke übertragenen Zika-Virus sind wohl für die meisten ungefährlich: Müdigkeit, Erbrechen und Fieber. Riskant ist das Virus für schwangere Frauen. Es kann beim Fötus zu Fehlbildungen des Kopfes führen.

Schwangere wird es zwar unter den Olympia-Athleten nicht viele geben. Aber für Sportler können Fieber oder Übelkeit am Tag X sehr wohl über Erfolg oder Frust entscheiden.

Entsprechend gut hat man sich bei Swiss Olympic vorbereitet. «Wir befassen uns seit 2012 mit der speziellen Situation, die in Rio auf uns zukommt», sagt Kerstin Warnke, leitende Ärztin des Schweizer Olympia-Teams, bereits im letzten August.

Dazu wurde der «Club of 6» gegründet. Ärzte und Teamleiter aus Holland, Belgien, Norwegen, Schweden, der Schweiz und Brasilien tauschen regelmässig Erfahrungen aus.

So weiss Warnke, dass die «Zika-Mücke» mit der Fussball-WM 2014 und dem Confederation Cup 2013 von Afrika nach Brasilien «geschleppt» wurde. Rio selbst ist zwar nicht so gefährdet wie etwa Manaus, wo Olympia-Fussball gespielt wird. «Aber auch im olympischen Dorf, auf dem Golfplatz oder im Ruder-Revier gibt es stehende Gewässer, wo sich Mückenlarven tummeln», sagt Swiss-Olympic-Medienmann Christoph Kaufmann.

Einerseits vertraut Swiss Olympic den Massnahmen der Brasilianer, die in Rio zur Ausrottung der Mücken Insektizide sprühen. Andererseits will man eigene Massnahmen treffen. Kaufmann: «Unsere Sportler schlafen unter Moskito-Netzen oder in Zimmern mit speziellen Vorhängen. Bevor sie nach draussen gehen, sprühen sie sich eine halbe Stunde nach dem Sonnenschutz mit Insektenspray ein.

Wir fordern, so weit es geht, lange Bekleidung. Auch die Kleider werden zusätzlich mit einem Insektenspray behandelt, der weder zu Allergien noch zur Beschädigung der Stoffe führt. Aber eine Impfung gegen Zika gibt es halt nicht.»

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