Darum gehts
- Mathilde Gremaud erzählt in «She Who Flies» ihre Geschichte als Freeski-Athletin
- Freude im Sport und Unterstützung durch Partnerin Valentina Höll sind wichtig
- Die 25-Jährige lernte, mit Erfolgen, Rückschlägen und Einsamkeit umzugehen
Mathilde Gremaud (25) ist eine der erfolgreichsten Freeski-Athletinnen der Welt. Im neuen Dok-Film «She Who Flies» erzählt sie ihre Geschichte: von Triumphen, Weltmeisterschaften und Olympiamedaillen bis zu den Momenten, in denen scheinbar alle sie vergessen haben. «Ich musste lernen, was passiert, wenn du einmal ganz oben bist und dann wieder alleine da stehst», sagt Gremaud. Das Rampenlicht sei intensiver, aber auch vergänglicher als viele glauben.
Fun und Freiheit trotz Druck
Der Film zeigt auch, wie wichtig Freude im Sport ist. «Fun ist eigentlich alles, was unseren Sport ausmacht», erklärt Gremaud. Selbst nach Jahren im Spitzensport sei es entscheidend, die Leichtigkeit nicht zu verlieren. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Umfeld, besonders von Valentina Höll (Ö, 23), ihrer Partnerin und als Mountainbike-Downhill-Star ebenfalls Topathletin: «Sie versteht, wie mein Leben ist und wie intensiv es ist. Ohne sie wäre es noch schwieriger.»
Gremaud hat gelernt, Erwartungen auszublenden und sich auf sich selbst zu konzentrieren. «Der Druck von aussen zum Ausblenden ist einfacher als der von innen», sagt sie. Die Motivation zieht sie aus der eigenen Leidenschaft, nicht aus den Augen der Öffentlichkeit.
Sommerloch und Reset
Nach intensiven Wintersaisons fällt es vielen Spitzensportlern schwer, die Motivation aufrechtzuerhalten. Auch Gremaud hatte Phasen der Leere. «Es ist ein Prozess, ich habe daraus gelernt», sagt sie. Urlaub mit der Familie und Reisen zwischen Schweiz, Österreich und Italien helfen, den Kopf freizubekommen. «Wenn du einmal hier oben bist und wieder runterkommst, musst du lernen, dich neu zu sammeln», erklärt sie.
Der Film erlaubt den Zuschauerinnen und Zuschauern, diese Facetten zu sehen: die Verletzungen, den Tod ihrer Tante, die Einsamkeit nach Erfolgen. Gremaud war aktiv in der Produktion eingebunden: «Wenn ich etwas mache, muss ich auch bereit sein, über solche Sachen zu sprechen. Sonst ist meine Story nicht vollständig.»
Ein Blick nach vorne
Trotz aller Höhen und Tiefen bleibt die 25-Jährige hungrig. «Ich freue mich auf den Winter, auf die Wettkämpfe, auf neue Tricks. Und auch aufs Leben ohne Druck», sagt sie. Für sie bedeutet Freiheit nicht nur sportliche Leistung, sondern auch persönliche Balance: «Das Skifahren ist meine Identität.»
Mit «She Who Flies» liefert Gremaud nicht nur einen Einblick in den Freestyle-Sport, sondern auch in die Seele einer Athletin, die gelernt hat, Erfolge zu feiern, Rückschläge zu akzeptieren und sich selbst treu zu bleiben.