«Willkommen in der Hölle»
So begrüsst die Polizei vor Olympia Rio-Reisende

Rio de Janeiro gut fünf Wochen vor Olympia: Die Polizisten verschrecken die Touristen und die Zika-Mücken die Stars.
Publiziert: 29.06.2016 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:11 Uhr
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«Willkommen in der Hölle!» Die Polizisten demonstrieren am Flughafen in Rio.
Stefan Meier

Noch gut fünf Wochen bis zum Start der Olympischen Spiele – und Rio kommt einfach nicht zur Ruhe. Die Vorzeichen für ein tolles Sportfest im August sind höllisch schlecht.

Die Polizisten der Stadt sorgen mit einer Protest-Aktion für Aufsehen. Am Flughafen empfangen rund 300 Beamte die Reisenden mit einem Banner. «Willkommen in der Hölle», so die wenig einladende Begrüssung der Polizisten.

Der Grund für die Aktion steht auch gleich mit drauf geschrieben: «Polizisten und Feuerwehr werden nicht bezahlt, jeder, der nach Rio de Janeiro kommt, ist nicht in Sicherheit.»

Die Kohle fehlt der Stadt an allen Ecken und Enden. Vor gut einer Woche wurde der Notstand erklärt, um Finanzmittel für die Olympischen Spiele freizusetzen.

Dabei bräuchte die Stadt den Schutz aktuell mehr als je zuvor. Die Gefahr, dass sich die Stadt wegen eines Terror-Angriffs tatsächlich in eine Hölle verwandelt, ist allgegenwärtig.

Achtet auf Terroristen! 

Das brasilianische Verteidigungsministerium hat die Bevölkerung zu verstärkter Wachsamkeit aufgerufen. Am Dienstag wurden Informationsbroschüren verteilt. Die Bürger sollen auf Personen achten, die Kleidung tragen, die dem warmen Klima nicht angemessen ist oder grössere Rucksäcke mit sich führen. Oder die sich auffällig nervös verhalten.

Auch sonst sei Rio ein gefährliches Pflaster. Fussball-Legende Rivaldo warnte schon vor Wochen vor der Hölle. Nach dem Mord an einer 17-Jährigen schrieb er auf Instagram: «Ich rate allen, die die Absicht haben, Brasilien zu besuchen oder zu den Olympischen Spielen in Rio zu kommen, dass sie in ihrem Heimatland bleiben. Hier könntet Ihr in Lebensgefahr geraten.»

Sportler Angst vor Zika

Für viele Sportler verwandelt sich Rio aber nicht wegen der Terror-Gefahr oder der Kriminalität in eine potentielle Hölle. Sondern wegen einer kleinen fiesen Mücke.

Die Liste der Stars, die wegen des Zika-Virus’ auf eine Teilnahme verzichten, wird immer länger.

Vor allem die Golfer fürchten sich vor dem Virus, das unter anderem Schädelfehlbildungen bei Babys auslösen kann. Die Superstars Rory McIlroy und Jason Day sagten bereits ab. Auch Namen wie Fijian Vijay Singh oder Marc Leishman kapitulieren vor der Mücke. Auch Rad-Profi Tejay van Garderen verzichtet auf eine Teilnahme – wegen seiner schwangeren Frau.

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