Skandal bei den Paralympischen Spielen in Tokio!
Kurz bevor im Leichtathletik-Stadion der 100-Meter-Final der Rollstuhlsprinter in der Klasse T51 steigt, wird das Fahrgerät von Titelverteidiger Peter Genyn (44) komplett zerstört. «45 Minuten vor dem Rennen hatte ich plötzlich drei platte Reifen und mein Rahmen war gebrochen. Sabotage pur», erzählt der Sportler aus Antwerpen der belgischen Presse.
Wer den Rollstuhl beschädigt hat, ist aktuell noch unklar. Das belgische Paralympische Komitee wird nun eine Klage gegen Unbekannt einreichen. Klar ist hingegen für Genyn, warum der Übeltäter zu solch einer unfairen Tat gegriffen hat. «Jemand muss furchtbare Angst gehabt haben. Für mich ein grosser Feigling», erzählt der 44-Jährige.
Genyn gewinnt trotzdem
Wirklich etwas genutzt hat die Aktion dem Saboteur nicht. Genyn holt sich trotzdem die Goldmedaille – und stellt mit einer Zeit von 20,33 Sekunden gar einen neuen paralympischen Rekord auf! Nur: Wie hat er den Rollstuhl so schnell repariert?
Genyn war bestens vorbereitet. «Ich bin ein Wahnsinniger, was meine Ausrüstung angeht und hatte viele Ersatzteile dabei. Wir haben Teile von verschiedenen Rollstühlen genommen. Das ganze Team hat zusammengearbeitet. Es war unbeschreiblich», sagt der Belgier überglücklich.
Am Rollstuhl wurden unter anderem die Reifen ausgetauscht, ein Ersatzrahmen montiert sowie der Sitz mit Klebeband vorübergehend fixiert. «So konnte man wenigstens sehen, wer wirklich mit dem Stuhl fahren kann und wer nicht», sagt Genyn abschliessend. (fmü)