Sportminister tobt wegen Olympiatouristen
Keine Medaille – Zoff bei den Ösis

Katzenjammer herrscht bei unseren Wintersport-Rivalen. Die Österreicher werden mit grosser Wahrscheinlichkeit erstmals seit 1964 von Sommerspielen ohne eine Medaille heimkehren.
Publiziert: 10.08.2012 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:04 Uhr
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Wenn doch nur Winter wäre: Österreichs Sportminister Norbert Darabos kann bisher noch keine Medaille feiern, Amtskollege Ueli Maurer immerhin schon drei.
Foto: Keystone

Die Schuldzuweisungen für das Debakel sind bereits da. Sportminister Norbert Darabos sagt im «Kurier»: «Wenn ich höre, dass das ÖOC versucht, alles schönzureden, muss ich mich schon wundern.» ÖOC-Präsi Karl Stoss schlägt zurück: «So etwas ist schon sehr anmas­send.»

Darabos ärgert sich, dass einige Athleten nach 20. oder 30. Plätzen lieber von der Atmosphäre im olympischen Dorf gesprochen haben. «Das ist am Beruf vorbei. Durch das neue Sportförderungsgesetz soll gewährleistet werden, dass Österreich keine Olympiatouristen mehr produziert», verspricht er Abhilfe.

Für 2016 sollen auch mehr Gelder für die Sportförderung gesprochen werden. Denn: Ausser Österreich haben von den 27 EU-Ländern nur die Zwergstaaten Malta und Luxemburg in London kein Edelmetall gewonnen.

Offenbar ist auch der Plan im Gespräch, dass ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel mit Rat und Ideen Österreich im Sommersport wieder zu mehr Erfolg verhelfen soll. «Er hat den Skiverband vorbildhaft reformiert und weiss, wie man erfolgreich ist», sagt Darabos in der «Krone».

In Anspielung auf die blamabeln Fussball-Darbietungen kommentiert die Zeitung das schwache Abschneiden in London hämisch: «Das ist Färöer und Düdelingen zum Quadrat.» (rib)

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