Nach Ausrichtung der Handball-WM
Kandidiert Katar jetzt erneut für Olympia?

«Wir sind bereit für alles, für jeden Grossanlass», sagte Scheich Joaan Bin Hamad Bin Khalifa Al-Thani nach der Handball-WM. Eine erneute Olympia Kandidatur ist nur noch eine Frage der Zeit.
Publiziert: 03.02.2015 um 13:14 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:13 Uhr
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Wie hier die Lusail Multipurpose Hall, während des Handball WM-Finals, ist die Sportinfrastruktur in Katar, bereits heute auf Olympia-Standart. Eine weitere Kandidatur des Wüstenstaats, ist nur noch eine Frage der Zeit.
Foto: Keystone

Die Handball-WM in Katar ist Geschichte. Doch der reiche Wüstenstaat rüstet sich schon für die nächsten Gross-Anlässe. Kommen schon bald Olympische Spiele dazu?

Im Oktober findet in Katar die Box-WM und Wettkämpfe der Paralympischen Leichtathletik statt. Im September kommt der Strassen-Radsport in die Wüste, gefolgt von Turnen 2018 und der Leichtathletik-WM 2019. Nicht zu vergessen, die umstrittene Fussball-WM 2022.

«Wir sind bereit für alles»

Für den Präsidenten des Organisationskomitees, Scheich Joaan Bin Hamad Bin Khalifa Al-Thani, war die Handball-WM ein voller Erfolg. An der Abschlusspressekonferenz sagte er: «Wir sind bereit für alles, für jedes grosse Event.» Da der Scheich zugleich Mitglied der Herrscherfamilie ist, wurden seine Worte mit entsprechendem Gewicht aufgenommen.

Rüstet sich Katar etwa für eine erneute Olympia Kandidatur, nach dem man mit der Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2020 scheiterte? Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Infrastruktur bereits heute auf Top-Niveau

Katar hat sich als Ausrichter internationaler Grossveranstaltungen inzwischen etabliert. Nicht weniger als sieben Weltmeisterschaften fanden seit 2004 in dem kleinen Emirat mit den unerschöpflich scheinenden Reserven an Öl, Gas und Geld statt. Dazu kommen die Asienspiele 2006.

Dementsprechend ist die Infrastruktur der Sportstätten im Wüstenstaat, bereits heute auf Olympia-tauglichem Niveau. Zudem wollen die Kataris ein 100 Kilometer langes U-Bahn Netz bauen, um die vielfach verstopften Strassen zu entlasten. Denn ein Grossanlass steht und fällt mit den Zuschauern.

Keine lebendige Sportkultur

Doch das grösste Defizit, welches die Sportpolitik in Katar zu bewältigen hat, ist die distanzierte Haltung der eigentlichen Bevölkerung zum Sport. Es fehlt eine lebendige, aktive Sportkultur.

Beispiel: Bevor bei der Handball-WM der kometenhafte Aufstieg des Gastgeber-Teams einsetzte, waren die Hallen spärlich besetzt, ehe Publikum organisiert wurde. (dei)

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