Er holte Langlauf-Bronze in Sapporo
Schweizer Olympia-Held Giger stirbt an Krebs

Traurige Nachricht aus der Langlauf-Welt: Albert Giger, der 1972 mit der 4x10-km-Staffel zu Olympia-Bronze lief, ist nach langem Krebsleiden gestorben. Er wurde 74 Jahre alt.
Publiziert: 06.09.2021 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2021 um 11:21 Uhr
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Er gehörte zu den Grossen des Langlauf-Sports: Albert Giger 1972 an bei den Spielen von Sapporo.
Foto: Keystone

Die Langlauf-Schweiz trauert um eine grosse Figur ihres Sports: Albert Giger ist tot. Er wäre im Oktober 75 Jahre alt geworden.

Der Bündner kämpfte über zehn Jahre gegen den Krebs, am Samstag verlor er diesen Kampf, wie seine Familie am Montagmorgen mitteilt. Er hinterlässt Ehefrau Lisbeth, zwei Töchter und zwei Enkel.

Teil des legendären Sapporo-Quartetts

Giger gehörte zum Quartett, das 1972 ein veritables Langlauf-Wunder vollbrachte: Der St. Moritzer war Läufer der 4x10-km-Staffel bei Olympia in Sapporo, die sensationell auf den Bronze-Platz lief. Mit den Kollegen Alfred Kälin, Alois Kälin und Edi Hauser brachte er das Kunststück fertig, den viel höher eingeschätzten Schweden Rang 3 noch abzujagen. Der überraschende Erfolg sorgte für einen enormen Langlauf-Boom hierzulande.

In den Siebzigerjahren gewann er fünfmal den Engadin Skimarathon, bis heute ein Rekord. Dazu nahm er dreimal an Olympischen Spielen und zweimal an nordischen Ski-Weltmeisterschaften teil.

Nach der Karriere führte er während 38 Jahren die Langlaufschule in St. Moritz, arbeitete als Juniorentrainer und während 25 Jahren auch als Rennleiter des Engadin Skimarathon.

«Ein Vorbild und Pionier»

«Albert Giger war ein Vorbild und Pionier. Mit seiner Medaille in Sapporo 1972 mit der Staffel legte er die Basis für einen langanhaltenden Langlaufboom auch in der Schweiz», so Hippolyt Kempf, Disziplinenchef Nordisch bei Swiss-Ski. «Wie kein anderer blieb Albert Giger dem Sport als Funktionär in verschiedensten Tätigkeitsfeldern erhalten. Er half zeit seines Lebens mit, den Langlaufsport in der Schweiz zu entwickeln. Zuletzt bin ich Albert diesen Frühling im Roseggtal in Pontresina auf den Skiern begegnet. Ich habe versucht, ihm meine Wertschätzung vor meinen Kindern zu zeigen.» (red)


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