Absagen? Verschieben? Olympia in Tokio auf der Kippe!
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IOC-Mitglied packt aus:Absagen? Verschieben? Olympia in Tokio auf der Kippe!

Coronavirus: IOC-Mitglied packt aus und setzt Frist bis Mai
Absagen? Verschieben? Olympia in Tokio auf der Kippe!

Die Olympischen Spiele in Tokio stehen auf der Kippe! Ein Zeitungsinterview von Dick Pound, dem dienstältesten IOC-Mitglied, schockiert die Sportwelt. «Das ist der neue Krieg», sagt der 77-Jährige und verweist auf das Coronavirus.
Publiziert: 27.02.2020 um 03:19 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2020 um 16:16 Uhr
Letztes Wochenende in Berlin: 40'000 Menschen gingen gegen die Corona-Massnahmen auf die Strasse.
Foto: imago
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Nicola Imfeld

Das Coronavirus hält die Welt in Atem. In China sind bereits mehr als 77'000 Menschen infiziert, über 2700 Todesopfer sind weltweit zu beklagen. Auch in der Schweiz grassiert seit Dienstag die neuartige Lungenkrankheit. Die Angst vor einer Pandemie wächst. Das hat Auswirkungen auf die Sportwelt.

In China ruht die Fussballsaison seit Januar. In Italien mussten am Wochenende mehrere Serie-A-Spiele abgesagt werden. Die japanischen Behörden kündigten am Dienstag an, dass bis Mitte März sämtliche 94 Fussball-Profimatches abgesagt sind. Auch Japans Baseball-Liga steht vor Verschiebungen. Und in der Schweiz werden die Heimspiele der Tessiner Eishockeyvereine HC Lugano und Ambri Piotta vorderhand ohne Zuschauer durchgeführt.

Der ganz grosse Corona-Knall in der Welt des Sports könnte aber noch folgen. Im Mai. Dann nämlich wird das Internationale Olympische Komitee (IOC) einen finalen Entscheid fällen, ob die Olympischen Sommerspiele 2020 in Japans Hauptstadt Tokio tatsächlich durchgeführt werden. Das sagt Dick Pound, das dienstälteste IOC-Mitglied, in einem Interview mit dem «Wall Street Journal» am Mittwoch.

Pound über Coronavirus: «Das ist der neue Krieg»

Der ehemalige IOC-Vizepräsident spricht von einem Fenster von «rund drei Monaten», in dem endgültig über die Austragung der Spiele entschieden werden soll. «Sie können die Entscheidung sicherlich bis zu zwei Monate aussetzen, wenn sie müssen. Dies würde bedeuten, dass die Entscheidung bis Ende Mai verschoben wird und man hofft, dass bis dahin der Virus unter Kontrolle ist», so Pound in der US-Zeitung.

Falls das Coronavirus bis dahin immer noch grassieren sollte, steht «wahrscheinlich eine Absage bevor», so Pound. Es wäre das erst zweite Mal, dass Olympische Spiele nicht stattfinden würden. Das erste und seither letzte Mal: 1940, während des Zweiten Weltkriegs. Austragungsort damals: Tokio.

Dick Pound findet im Interview klare Worte: «Das ist der neue Krieg und man muss sich ihm stellen. In dieser Zeit werden sich die Leute fragen müssen: 'Ist der Virus ausreichend unter Kontrolle, dass wir sicher nach Tokio fahren können, oder nicht». Dann macht er den Sportlern, die seit Jahren auf Olympia 2020 hin trainieren, doch noch etwas Mut: «Alles sieht im Moment danach aus, als ob es ganz normal weitergeht. Konzentrieren sie sich auf ihren Sport und seien Sie sicher, dass sie das IOC nicht in eine Pandemie schicken wird.»

Olympia in Tokio: Es geht um Milliarden

Die deutlichen Worte von Dick Pound sind bemerkenswert. Die Organisatoren haben die Befürchtungen über eine mögliche Absage bislang heruntergespielt. Die Vorbereitungen werden «wie geplant fortgesetzt», hat es zuletzt geheissen.

Die Gründe für diesen vorgegeben Optimismus sind klar: Eine Olympia-Absage würde das IOC Milliarden kosten! Laut dem «Wall Street Journal» hat das US-Medienunternehmen «NBC Universal» 1,1 Milliarden Dollar für die Sommerspiele in Tokio bezahlt. «Discovery» überwies knapp 1,5 Milliarden Dollar für die europäischen Rechte an Olympischen Spielen für den Zeitraum von 2018 bis 2024.

Bei einer Absage müssten die Medienunternehmen dem Bericht zufolge keine Gebühren für die Rechte bezahlen. Bedeutet: Das Internationale Olympische Komitee würde Milliarden verlieren.

Verdacht: Corona-Fall auch im Aargau?

Aarau – Im Kanton Aargau sind bisher 29 Coronavirus-Verdachtsfälle erfasst worden. In einem Fall herrscht seit gestern Alarm: Bei einem Patienten (mit noch nicht erhärtetem Befund) müssen vertiefte Abklärungen getroffen werden. Es besteht die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass er sich infiziert hat.

Ein erster Test auf das Virus verlief positiv. Schon heute früh wird Gewissheit herrschen: Dann kommt das finale Ergebnis aus dem Referenzlabor in Genf.

Aarau – Im Kanton Aargau sind bisher 29 Coronavirus-Verdachtsfälle erfasst worden. In einem Fall herrscht seit gestern Alarm: Bei einem Patienten (mit noch nicht erhärtetem Befund) müssen vertiefte Abklärungen getroffen werden. Es besteht die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass er sich infiziert hat.

Ein erster Test auf das Virus verlief positiv. Schon heute früh wird Gewissheit herrschen: Dann kommt das finale Ergebnis aus dem Referenzlabor in Genf.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
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  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

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