Es ist die ganz grosse Töff-Party in Le Mans. Mit Johann Zarco (34) gewinnt sensationell ein Franzose sein Heimrennen in der MotoGP. Zarco nutzt seine Chance auf seinen zweiten Rennsieg in der Königsklasse, indem er der riesigen Regen- und Crash-Chaos aus dem Weg geht, von Anfang an die richtige Reifenwahl trifft und dann die sonst schwierig zu beherrschende Honda über die rutschige Piste solo ins Ziel bringt.
Auf den Tribünen flippen über 100'000 Fans aus. Die Rekordkulisse – am ganzen Rennwochenende wurden 311'797 Eintritte gezählt, so viele wie noch nie in der Töff-WM – bekommt das eigentlich nur insgeheim erhoffte einheimische Märchen.
Denn Zarco ist sonst in der WM kein regelmässiger Podestanwärter. Diesmal im Regenkrimi schon. Er siegt vor WM-Leader Marc Marquez und dem ebenfalls überraschenden MotoGP-Neuling Fermin Aldeguer. Er stammelt nach dem Rennen: «Ich verstehe noch gar nicht, was hier eigentlich passiert. Es ist magisch. Einfach: Wow!» Seit 1954 hatte in der Töff-WM kein Franzose mehr das Königsklassenrennen in Frankreich gewonnen.
Dettwiler fährt an den Punkterängen vorbei
In der kleinen Moto3-Klasse verpasst der Schweizer Noah Dettwiler die Top 15 und somit die ersten Punkte für die WM-Wertung 2025. Der Solothurner wird 20.
Fast auf den Tag genau 20 Jahre nach dem ersten Grand-Prix-Erfolg von Tom Lüthi in der 125-ccm-Klasse wird es in der Nachfolger-Kategorie Moto3 kein Schweizer Tag. Dettwiler kommt nicht auf Touren. Der 20-Jährige ist auf dem KTM-Motorrad zu langsam, um von mehreren Ausfällen profitieren.
Erst einmal, in seiner Premierensaison im April vor einem Jahr als 14. in Texas, schaffte es Dettwiler in die Punkteränge.
Als Sieger wird José Antonio Rueda abgewunken. Der Spanier stösst auf den letzten Metern von Platz 3 an die Spitze vor, weil sich die beiden Führenden behindern. Rueda baut die WM-Führung aus.