Nach Top-Leistung bleibt nur der Ärger
Aegerter vom Podest gerempelt

Fast den halben Indy-GP führt Dominique Aegerter an. Dann kommt WM-Leader Zarco und versaut ihm das Rennen.
Publiziert: 09.08.2015 um 22:41 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:18 Uhr
Die entscheidende Szene: Zarco (r.) rempelt Aegerter aus der Kurve.
Von Stefan Meier

Dominique Aegerter zeigt endlich wieder einmal, was in ihm steckt. In Indianapolis brennt er seine beste Saisonleistung in den Asphalt – und steht am Ende ohne Lohn da. Das tut richtig weh!

Der Oberaargauer macht seinem Spitznamen «Domi-Fighter» alle Ehre. Die Krise dieser Saison scheint weit weg. Aegerter packt die Ellbogen aus, liefert sich vor allem mit WM-Leader Johann Zarco ein heisses Duell. Am Ende zu heiss.

Es läuft die zweitletzte Runde. Aegerter will gegen den Franzosen den 2. Platz verteidigen. Doch Zarco kommt zu ungestüm, drängt Aegerter in der Kurve von der Linie. Domi purzelt deshalb sogar vom Podest. Denn Franco Morbidelli nutzt die Gelegenheit und zieht auch noch gleich vorbei.

Der 4. Schlussrang schmeckt Aegerter überhaupt nicht. «Ich bin sehr enttäuscht. Es ist scheisse, ein Rennen so beenden zu müssen», sagt Aegerter.

Ist Zarcos Aktion unfair? «Was soll ich sagen. Es ist eng und Berührungen gehören in der Moto2 dazu», gibt sich Aegerter zunächst versöhnlich. Doch dann fügt er an: «Er kommt dort schon ziemlich aggressiv und ich fahre eigentlich schon Kampflinie. So weit innen reinzustechen, geht fast nicht.»

Was sagt Zarco? «Domi war sehr stark. Es war nicht einfach, ihn zu überholen.» Es klingt wie ein Hohn für Aegerter.

Zuvor schnuppert er nämlich sogar am Sieg. Zehn Führungsrunden sammelt er an, so viele wie kein anderer. Die tolle Leistung ist ein schlechter Trost. «Am Schluss bleibt bei mir einfach nur der Ärger. Ich kann nichts machen in dieser Situation.» Feierstimmung herrscht im Team trotzdem. Nicht wegen Aegerters tollem Auftritt. Erst recht nicht wegen Tom Lüthis 6. Rang. Sondern wegen Robin Mulhauser. Der Fribourger holt als 15. den ersten WM-Punkt seiner Karriere im 27. Rennen. «Gratulation! Ich freue mich riesig für Robin», sagt Lüthi, der mit der eigenen Leistung mässig zufrieden ist. Er verschläft die Startphase und muss sich dann mühsam zurückkämpfen.

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