Höchstspannung in der Schlussrunde. Tom Lüthi kommt in den letzten Kurven nicht dazu, den führenden Lorenzo Baldassari (It) anzugreifen. Auf der Zielgerade will er seinen Höchst-Speed doch noch nutzen, schert auf den letzten Metern aus dem Windschatten aus.
Setzt sein Vorderrad bis zur Ziellinie um ein Haar an demjenigen von Baldassari vorbei. Am Schluss fehlen Tom 26 Tausendstel-Sekunden zu einem grandiosen Comeback-Sieg.
Dabei hat es für den Moto-2-WM-Zweiten der Jahre 2016 und 2017 gar nicht so vielversprechend begonnen. Zuerst der schwere Sturz im Freitag-Training. Dann fällt er im Rennen von Startplatz 7 in den ersten Runden auf Position 11 zurück. Doch in der zweiten Rennhälfte macht Tom Lüthi den GP-Katar zu seinem Rennen. Mit dem grössten Speed des ganzen Feldes stösst er bis 4 Runden vor Schluss auf Rang 2 vor. Dabei bleibts.
«Ich hätte auch gewinnen können»
Lüthis Freude nach dem Comeback-Coup ist entsprechend. «Ich bin so glücklich, wieder auf dem Podest zu stehen», sagt er. «Enttäuscht ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber ich hätte dieses Rennen auch gewinnen können.»
Weshalb hat er dies nicht geschafft? «Am Anfang habe ich zu viele Plätze verloren», sagt er. «Ich bin nicht bereit gewesen für die harten Positionskämpfe.» Kunststück! Letzte Saison in der Königsklasse war er ja stets aussichtslos hinten rumgedümpelt – in die Situation zu überholen kam er dabei kaum.
Jesko Raffin holt als 14. noch zwei WM-Punkte, Dominique Aegerter wird 18.