Motocross-Seewer jagt WM-Titel
Neue Lebensfreude nach Liebes-Aus

Er ist unsere grosse Hoffnung in der Motocross-WM. Ab Sonntag fährt Vize-Weltmeister Jeremy Seewer um den Titel in der Königsklasse.
Publiziert: 12.06.2021 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2021 um 10:25 Uhr
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Sprung in die neue Saison: MXGP-Vizeweltmeister Jeremy Seewer ist einer der besten Motocross-Piloten der Welt.
Foto: Yamaha
Matthias Dubach

Nach zwei Vize-WM-Titeln in Folge redet der Schweizer Motocross-Star Jeremy Seewer (26) nicht um den heissen Brei herum. «Ich will Weltmeister werden!», sagt der Bülacher vor dem Saisonauftakt am Sonntag im russischen Orlyonok. Seewer gehört schon seit Jahren zu den besten Motocross-Piloten der Welt.

Jetzt träumt er 2021 vom ganz grossen Wurf: Motocross-Weltmeister in der Königsklasse MXGP. Trotz riesiger Konkurrenz. Ähnlich wie im Strassensport in der MotoGP ist auch auf den Erd- und Sandpisten der MXGP die Leistungsdichte enorm. «Das Level ist extrem hoch. Sicher zehn Fahrer können Rennen gewinnen», sagt Seewer.

2020 mit privaten und beruflichen Misstönen

Was dem Vize-Weltmeister Mut macht: Er ist 2020 trotz zwei grossen Baustellen bis zuletzt um den Titel gefahren. Nun sind diese ausgeräumt. Es waren zwei Beziehungskisten, die Seewer letztes Jahr plagten: eine private und eine berufliche.

Seine Beziehung zur Belgierin Dagmar geht während der letzten Saison in die Brüche. Seewer schweigt damals und lässt erst nach dem Saisonfinal durchblicken, dass ihn das Liebes-Aus beschäftigt habe. Jetzt sagt er: «Im Nachhinein gesehen hat es mich schon belastet. Aber das ist längst überwunden, ich habe rasch wieder neue Lebensfreude bekommen!»

Die berufliche Beziehungskiste? Weil Arbeitgeber Yamaha auf 2020 hin zwei Teams zu einem Rennstall zusammenlegte, wurden die Crews und Abläufe durcheinander gewirbelt. Seewer: «Es haben einige Sachen nicht gepasst.» Doch nun hat der Zürcher seinen Lieblings-Mechaniker zurückerhalten, er sagt: «Mein Umfeld hat sich um Welten verbessert.»

Seewer spürt keinen Titeldruck

Nur brauchten Seewer und Co. nun viel Geduld, um endlich loslegen zu können. Einst war der MXGP-Auftakt am 3. April geplant, doch dann folgten einige Corona-Verschiebungen. Viel Zeit für mehr Training. Seewer: «Ich bin fitter denn je.»

Doch was ist mit dem Druck der Titel-Jagd? «Viele Leute sagen, ich müsse nach zwei zweiten WM-Rängen nun Erster werden», sagt Seewer, «aber ich muss niemandem etwas beweisen. Ich will das Ziel für mich selber erreichen und werde nichts erzwingen, sonst geht der Spass verloren.»

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