Ein Grillpoulet schmort idealerweise bei wohligen 80 Grad rund zwei Stunden vor sich her. Und Dominique Aegerter? Der wird in Barcelona während 45 Minuten komplett durchgeröstet.
Der Töff erhitzt sich in der Hitze von Katalonien am Sonntag auf über 100 Grad. Aegerter verglüht quasi auf der Jagd nach WM-Punkten.
Das Problem ist der Suter-Töff, auch wenn das Aegerter nicht sagen will. Die Maschine kühlt den Motor nicht so effizient wie die Konkurrenz. Die Kühlung ist zu klein. Und noch schlimmer: Die heisse Luft kann nicht abfliessen. Es kommt zum Hitzestau.
Die Auswirkungen auf Aegerter sind enorm. In Barcelona ist es 32 Grad heiss, der Asphalt glüht bei 50 Grad. Und Aegerter hat den über 100 Grad heissen Töff zwischen den Beinen. Normalerweise sollte der Motor nur etwa 80 Grad erreichen.
«Ich hatte extreme Probleme mit der Hitze», sagt er nach dem Rennen. «Mir wurde schwarz vor Augen und ich konnte kaum atmen.» Um frische Luft zu erhalten, geht Aegerter immer wieder aus dem Windschatten, öffnet das Visier. «Ich muss mich aufrichten, um Luft zu kriegen.»
Schon die ganze Saison hat Aegerter in der Hitze Mühe mit der Suter. In Barcelona war es nun extrem. Doch in den Senkel stellen will er den Schweizer Töff-Hersteller nicht. «Die Suter hat ein grosses Potential, daran glaube ich fest.»
Doch nun muss etwas geschehen. Aegerters Manager Robert Siegrist bestätigt die Kühlungsprobleme gegenüber BLICK. Er sagt: «Das Problem ist erkannt. Nun müssen wir gemeinsam eine Lösung finden. Und zwar schnell.»
Schon in zwei Wochen geht es in Assen weiter, am Sonntag darauf folgt der Sachsenring. Potentiell könnte es dort etwas kühler sein als in Barcelona. Garantiert ist das aber nicht.