«Das ist nicht das, was ich will!»
Aegerter durchlebt seit Sieg nur noch Seuchenjahre

Seit dem Sieg 2014 auf dem Sachsenring tut sich Dominique Aegerter schwer. Kommt am Wochenende die Erlösung?
Publiziert: 14.07.2016 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:26 Uhr
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Eigentlich eine Frohnatur, aber Dominique Aegerter sah man in den letzten beiden Jahren immer wieder mit besorgter Miene.
Foto: EQ Images
Stefan Meier

Zwei Jahre ist es her. Dominique Aegerter war 2014 auf dem Gipfel seiner bisherigen Karriere angekommen. Als umjubelter Sieger beim Sachsenring-GP. Wie ein Superstar wurde er danach in der Heimat in Rohrbach BE empfangen. Dem Rohrbach-Rossi gehört die Zukunft, war damals die einhellige Meinung.

Zwei Jahre nach dem Triumph sieht die Realität leider ein bisschen anders aus. Rossi ist hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Kämpft um Plätze in den Top Ten statt um Siege und WM-Titel. «Das ist nicht das, was ich will und was ich von mir erwarte», sagt Aegerter klar. «Es waren zwei harte Saisons.»

Tatsächlich. Nur zwei Mal konnte er nach seinem Sieg noch auf dem Podest jubeln. Dafür musste er einige Rückschläge hinnehmen. Aegerter stürzte letzte Saison in Aragon schwer, landete beinahe im Rollstuhl.

Und nun muss er auf dem Sachsenring mit einem angebrochenen Mittelfuss antreten. Bei einem Test-Sturz in Suzuka (Jp) zog er sich zwei kleine Knochenrisse zu. «Es geht mittlerweile etwas besser. Aber ich werde bis zum Wochenende nicht schmerzfrei sein. Fahren sollte ich aber können.»

Es ist das Kämpferherz, das Aegerter in den letzten beiden Saisons immer wieder zeigen musste. Vor allem, weil auch die Sorgen um seinen Vater zweimal gross waren. 2015 erlitt Fere Aegerter einen Herzinfarkt.

Und vor wenigen Wochen eine Hirnblutung. Nun ist Fere auf dem Weg der Besserung. «Es sollte zum Glück alles wieder gut kommen und er wird keine bleibende Schäden haben», freut sich Aegerter. Noch ist sein Papa aber in der Rehaklinik.

Was Aegerter sportlich aber am meisten zu schaffen machte, war der Wechsel auf letzte Saison hin von Suter auf Kalex. «Alle glaubten, mit Kalex würde ich jedes Rennen gewinnen. Aber das ist halt leichter gesagt als getan», offenbart der 25-Jährige. Und als es dann derart harzig begann, machte sich Aegerter zu viele Gedanken. «Das war schwierig, zu begreifen.»

Noch immer ist er mit der Abstimmung nicht zufrieden. Noch immer ist Aegerter auf der Suche. Noch immer ist er sich sicher, dass er irgendwann den Dreh wieder findet. «Ich bin überzeugt, dass ich zu den besten gehöre und dort vorne mitfahren kann. Ich probiere, mich ständig zu verbessern. Und die Abstimmung zu finden.»

Und vielleicht gelingt es ja ausgerechnet hier, wo er vor zwei Jahren schon ganz zuoberst stand.

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