Diese Attraktivierung ging zünftig in die Hose!
Beim Gastspiel der Rallye-WM in Mexiko wollen die Organisatoren die erste Etappe aufpeppen. Auf dem kurzen Aufgalopp mitten in der Stadt Guanjuato geht es sportlich noch um wenig, deshalb soll bei dieser Nacht-Show eine künstliche Kuppe für Spektakel sorgen.
Das macht sie auch: Aber völlig anders als geplant. Denn der künstliche Sprung entpuppt sich als wahre Sprungschanze für die WRC-Autos. Sie ist für die Rallye-Monsterboliden zu schwach gebaut, nach wenigen Fahrern ist das Ding verbogen. Die Renner fahren mit Vollgas drüber und spicken unkontrollierbar in verrückten Winkeln davon.
«Diese Schanzen sind dämlich!»
Toyota-Star Chris Meeke tobt: «Du fährst im dritten Gang voll drüber. Da kann es leicht ein Auto in einen Überschlag zwingen, es zerstören – und möglicherweise Menschen töten!» In Gefahr sind die Piloten, aber auch die daneben stehenden Fans. Auch der sechsfache Weltmeister Sébastien Ogier sagt zu «Motorsport-total.com»: «Diese Schanzen sind dämlich. Ich hoffe, es kommt eine Veränderung, bevor wir ein Drama haben.»
In Mexiko wird rasch reagiert. Die Schanze wird entfernt, die Prüfung wegen der Chancengleichheit annulliert, Wahl-Schweizer Ogier gewinnt später die Rallye.
Doch auf die WRC-Stars warten trotz des Flops bald wieder künstliche Schanzen. Die WM-Bosse wollen an den Show-Sprüngen festhalten. Allerdings soll künftig die Konstruktion genauer genormt werden. Das ist auch bitter nötig.