2019 hat sich Jamie Chadwick in der neu gegründeten W-Series, einer einheitlichen Formel-Serie ausschliesslich für Frauen, gegen insgesamt 17 Fahrerinnen durchgesetzt. Für diesen Meister-Titel erhielt Chadwick 500 000 Pfund. Doch um ihre ambitionierten Zukunfts-Träume weiter zu verfolgen, reicht dieser Betrag nirgends hin. Ihr Ziel ist es, bis 2023 oder 2024 ein Cockpit in der Formel 1 zu erhalten. 1976 hat mit Lella Lombardi zum letzten Mal eine Frau an einem Formel-1-Rennen teilgenommen.
Nun erhält die gebürtige Londonerin Unterstützung von Multimillionär David Dicker. Im März lies der Chef von Rodin Cars die junge Rennfahrerin in einem von ihnen entwickelten Rennwagen fahren und ist ab ihren Fahrkünsten sehr angetan. Begeistert sagt er: «Chadwick ist ein aussergewöhnliches Talent und wir wollen sie auf ihrem Weg in die Formel 1 unterstützen.» Für diese Saison konnte die 22-Jährige einen Vertrag beim italienischen Prema-Powerteam unterschreiben. Damit geht für sie ein erster Traum in Erfüllung.
Prema als Talentschmiede
Das Prema-Powerteam ist mit Ferrari und Mercedes verbunden und ist bekannt für seine erfolgreiche Talentschmiede. Charles Leclerc hat 2017 in diesem Team die Formel-2-Meisterschaft für sich entschieden und sich somit die Türe in die Formel 1 geöffnet. Aktuell fährt auch Michael Schumachers Sohn Mick für das Team in der Formel 2.
Ein wenig Formel-1-Luft kann der W-Series-Champion aus dem Vorjahr jedoch schon jetzt schnuppern. Chadwick ist nämlich Entwicklungsfahrerin beim Rennstall von Williams. Damit erhält also Tatiana Calderon – die Testfahrerin von Alfa Sauber – Konkurrenz, wenn es darum geht, als Frau ein Cockpit in der Königsklasse des Motorsports zu ergattern.
Das Abenteuer in der Formel 3 soll im August zuerst auf regionaler Stufe starten und dann möglichst bald auch in der internationalen Formel 2 weitergehen. (sst)