Millionen-Business

Publiziert: 06.03.2015 um 21:31 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 13:18 Uhr
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Stürmer Guillaume Hoarau verlängert bei YB bis 2018 und wird zum Multi-Mil­lionär. Der FC Basel setzt in einem Geschäftsjahr erstmals mehr als 100 Millionen um.

Das sind zwei der jüngsten und beeindruckenden Kennzahlen aus dem Schweizer Fussball. Sie zeigen, in welchen Dimensionen wir uns mittlerweile bewegen.

Top-Verdiener wie Hoarau, wie Marco Streller oder Mathias Delgado kassieren in einer erfolgreichen Saison weit mehr als eine Million jährlich. In Basel wird auch der kompetente Präsident Bernhard Heusler mit mehreren hunderttausend Franken Jahreslohn entschädigt. Selbst Vizepräsident Adrian Knup ist ein Top-Verdiener. Wie der Sportdirektor, der Marketingchef und viele mehr.

Das soll keinen Futterneid hervorrufen. Qualität und Kompetenz kosten. Und die Schweiz darf stolz sein, dass der FC Basel auf und neben dem Platz in die Beletage des europäischen Fussballs aufgestiegen ist.

Allerdings hat das Geschäftsmodell des FC Basel einen Haken. Im Vergleich zu anderen Topklubs in grossen Ligen ist ein FCB in dieser Dimension auf Gedeih und Verderb auf die Teilnahme an der lukrativen Champions League und auf ausserordentliche Transfer­erlöse angewiesen.

Andere europäische Spitzen­vereine erhalten TV-Gelder in horrender Höhe. Die fliessen immer, mit denen kann man sauber budgetieren. Beim FCB ist der Erlös aus TV-Geldern im Verhältnis zum Gesamtumsatz vernichtend klein.

Die letzten Jahre waren grossartig, die Perspektiven sind gut, Reserven sind vorhanden. Die galoppierenden Personalkosten von bald 50 Millionen bereiten keine Bauchschmerzen.

Aber wenn es mit der Cham­pions League mal nicht mehr klappt und man bei den Transfers keine so glückliche Hand mehr hat, dann wird die Luft in dieser Höhe schnell dünn.

Darum befindet sich der FCB bei seiner Flucht nach vorne und bei seiner atemberaubenden Entwicklung auf einer Gratwanderung. Nur: Eine Alternative zu dieser Grat­wanderung gibt es nicht.

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