In den letzten Jahren war Melanie neben Ariella Kaeslin das Aushängeschild der Schweizer Kunstturnerinnen. Permanente Rückenschmerzen, aber auch Motivationsprobleme führten nun zum Rücktritts-Entscheid.
An den letzten Weltmeisterschaften im Oktober in Aarhus (Dä) konnte Marti nur mit einem Korsett turnen. Trotz des Handicaps leistete sie einen wesentlichen Beitrag zum 17. Rang mit der Mannschaft, der das beste Resultat eines Schweizer Frauen-Teams seit den 70er-Jahren darstellte.
Melanie Marti gehörte seit 1998 dem Nationalkader an, war 2004 und 2005 Schweizer Meisterin im Mehrkampf und errang noch fünf Titel an den Geräten. Den Höhepunkt ihrer Karriere bildeten die Olympischen Spiele 2004 in Athen, wo sie im Mehrkampf den 32. Platz erreichte.
Dreimal startete sie an Weltmeisterschaften und fünfmal an Europameisterschaften. Ein 9. Rang an den EM 2004 in Amsterdam und ein 12. an den Weltmeisterschaften 2005 in Melbourne waren ihre international wertvollsten Resultate. Sie war die erste Schweizer Turnerin, die – nach dem alten Bewertungsmodus – an einem Gerät (Stufenbarren) die maximale Ausgangsnote von 10,0 erreichte.
Nationaltrainer Eric Demay hoffte, sie an den WM 2007 in Stuttgart im Kampf um Olympiaplätze nochmals einsetzen zu können. «Es sind nicht allein die Rückenbeschwerden, die mich zum Rücktritt bewogen haben», sagt Melanie Marti. Auch gewisse Motivationsprobleme beeinflussten ihren Entscheid. Marti wird nun in den nächsten Monaten ihre Ausbildung mit dem Handelsdiplom abschliessen und danach eine KV-Lehre beginnen.