Sie rudern!
Nach zwei endlos langen Wartetagen wegen schlechten Wetters läuft die «Atlantic Challenge», das härteste Ruderrennen der Welt. Als drittes von 26 Booten (Fünfminuten-Rhythmus) ging auf der Kanareninsel La Gomera das «Mocean»-Schiffchen mit unserem Quartett Yves Schultheiss, Laurenz Elsässer, Luca Baltensperger und Marlin Strub auf die 4723 km lange Überfahrt nach Antigua in der Karibik.
Bei der Verkündung des grünen Lichts bricht im Konferenzraum des Hafengebäudes Jubel aus. Danach folgen die letzten Vorbereitungen der Boote. Etwa der Funktionstest der GPS- und Funkgeräte.
Es bleibt auch Zeit für Dinge, die danach draussen auf dem riesigen Ozean nicht möglich sind. Das letzte Mal eine richtige Toilette benutzen. Der letzte gute Kaffee. Der letzte Gipfel. Ein Team lässt sich noch Pizzas bringen.
Der Schweizer Ruderer Marlin sagt vor dem Start: «Ich bin gar nicht richtig nervös. Wir freuen uns einfach riesig, dass es nun endlich losgeht.» Luca scherzt: «Tschau miteinander, ich habe es mir anders überlegt!» Natürlich steigt dann auch er ins Boot.
Norwegerinnen auf Abwegen
Und erlebt noch vor dem Losfahren eine Schrecksekunde. Das vor den Schweizern startende Norwegerinnen-Team driftet beim Losrudern ab und hätte ohne helfende Hände unser «Mocean»-Boot touchiert.
Die vier Schweizer machen davor nicht nur bei den Angehörigen, Freunden und Bekannten einen Abschiedsmarathon durch. Sie gehen von Boot zu Boot und wünschen allen Gegnern viel Glück. Alle wissen: Nicht die anderen Boote sind die echten Gegner beim Atlantik-Abenteuer, sondern der Kampf gegen sich selbst und mit Wind und Wetter.
Der OK-Boss sagte beim Briefing zu den Teams: «Ihr nehmt die gleiche Strecke wie Kolumbus. Er hat damals die Welt verändert. Das werdet ihr nicht. Aber es wird euer Leben verändern!» Die Schweizer hoffen, das Ziel in 30 bis 50 Tagen zu erreichen.
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