Die Surferin Maya Gabeira kennt sich mit hohen Wellen aus. Satte 20,9 Meter türmte sich jene auf, die sie letztes Jahr ins Guiness Buch der Rekorde brachte – nie zuvor war einer Frau Ähnliches gelungen. Nun aber produziert Gabeira selbst hohe Wellen. Solche der Empörung.
Der Grund: Die Brasilianerin spricht sich offen gegen gleiche Preisgelder für Männer und Frauen aus. Zumindest in vielen Sportarten. So beispielsweise beim Wellenreiten. «Gleich viel zu verdienen würde sich widersprechen. Denn die Männer dominieren im Wasser und im Werbemarkt. Der Leistungsunterschied ist riesig», so die 31-Jährige gegenüber «Globo Esporte».
Im Fussball oder im Tennis gelte dasselbe, findet Gabeira. «Es ist schwierig, Marta mit Neymar zu vergleichen. Oder Roger Federer mit Serena Williams.» Was sie meint: Alle seien Weltklasse, aber ihre Leistungen zu unterschiedlich, als dass sie gleich viel verdienen sollten.
Gabeira weiss um die Polemik, die ihre Aussagen auslösen. Dennoch scheut sich die Tochter eines Politikers und Journalisten nicht davor, sie öffentlich zu machen. Sie möchte eine Diskussion anregen. Nicht nur auf der Surf-Tour, wo die Männer doppelt so hohe Summen absahnen wie die Frauen, sondern auch in anderen Sportarten.
Die Surferin ist nicht gänzlich gegen ähnlich oder gar gleiche hohe Preisgelder. So findet sie, dass es Sportarten gibt, bei denen die Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechter nicht so gross sei. Welche, sagt sie nicht. Sie meint aber: «Dort ist es nicht in Ordnung, dass Frauen viel weniger verdienen.»