Es ist das härteste Ruderrennen der Welt. Bei der Atlantic Challenge gehts unfassbare 4723 km von den Kanaren quer über den Ozean bis ins Ziel in der Karibik. Das nächste Mal startet der Atlantik-Wahnsinn im nächsten Dezember auf La Gomera. Dann wollen gleich zwei Schweizer Frauen-Boote auf den riesigen Ozean hinausrudern!
Einerseits das Vierer-Team Swiss Ocean Dancers (im BLICK). Und nun plant die Zürcherin Gabi Schenkel (41) sogar die Solo-Atlantiküberquerung.
Eine Frau ohne Rudererfahrung aus dem Alpenland Schweiz als Solo-Starterin. Gut möglich, dass auf Gabi 60, 70 oder gar 90 Tage mutterseelenalleine Tag und Nacht mit nicht mehr als 3 km/h auf dem offenen Meer unterwegs sein wird. Was für ein mutiges Vorhaben!
Nach 43 Tagen schon im Ziel?
Die Single-Frau läuft seit 20 Jahren Ultra-Marathons und sagt deshalb: «Ich kenne das Alleinsein vom Marathon und vom Privaten. Ich träume aber davon, meinen Geburtstag auf Antigua am Strand zu feiern.» Dieser ist am 26. Januar – die Osteopathin hätte damit nach dem Start Mitte Dezember nur 43 Tage auf dem Meer verbracht. Und wenn das Mega-Abenteuer doch länger dauert? «Das wäre nicht schlimm. Das wichtigste ist Ankommen und Spass haben.»
Schenkel war beim Start der aktuell laufenden Atlantic Challenge auf La Gomera vor Ort, meldete sich für 2019 an und knüpfte Kontakte. Auch zur Australierin Michelle Lee, die momentan als Solo-Ruderin dabei ist. «Sie hat mich auf einer Trainingsfahrt mitgenommen und gesagt: Du kannst mich jederzeit alles fragen», sagt Gabi.
Eigentlich war das Energiebündel zunächst Teil des Schweizer Vierer-Teams, aber die Wege haben sich bereits in der Frühphase des Projekts wieder getrennt. Doch die Zürcherin wurde die Atlantik-Faszination nicht mehr los: Nun hat Schenkel ihr Projekt «The Swiss 1s» getauft. Das S hinter der 1 symbolisiert die Unterstützer an Land: «Ich werde ein Team um mich haben. Ich übernehme einfach das Rudern.» Sie will sich in Holland ein Boot bauen lassen und sucht Sponsoren. Gabi sagt: «Es gibt bis zum Start noch viel zu tun. Ich werde auch schon bald auf dem Meer trainieren.»