Es waren viele. So viel steht fest. Doch wer sich genau von Doping-Arzt Eufemiano Fuentes hat dopen lassen, das wird wohl nie bekannt werden. Die Doper können aufatmen.
Ein Gerichtsurteil in Madrid zerstört die Hoffnungen auf eine Aufdeckung der «Operacion Puerto». Wie der Deutschlandfunk berichtet, hat das Gericht entschieden, dass das 2006 sichergestellte und in Beuteln gefrorene Blut der betroffenen Sportler nicht konkreten Sportlern zugeordnet werden darf.
Die Begründung: Die Vergehen der Sportler seien längst verjährt. Ihnen soll erspart werden, «medial gesteinigt» zu werden.
Dabei sah es vor einem Jahr noch ganz anders aus. Die Sportwelt jubelte und die bösen Doper zitterten. Und zwar wegen einem Beschluss desselben Gerichts.
Die im Zuge der «Operacion Puerto» gefundenen Blutbeutel wurden nicht zerstört, sondern an den Rad-Weltverband UCI, die Welt-Anti-Doping-Behörde WADA sowie das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) herausgegeben.
Doch nun kommt die aktuelle Verfügung. Und die besagt, dass bei der Identifizierung der Blutproben nur geklärt werden dürfe, ob den Proben auch Sportler mit bereits eröffneten Disziplinarverfahren zuzuordnen sind.
Der Haken: Solche Verfahren gibt es nicht. Der spanische Radsportverband hat zwar 2006 nach der «Operacion Puerto» Verfahren eröffnet, sie aber noch im selben Jahr wieder geschlossen.
Besonders pikant: Die WADA hat die Beutel längst analysiert, wie Recherchen des ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt ergeben haben.
Die DNA von 20 Radsportlern und 13 Leichtathleten sei den Proben zugeordnet worden. Nur an die Öffentlichkeit dürfen die Namen nicht. (sme)