Darum gehts
- Zhao Xintong gewinnt als erster Asiate den Snooker-Weltmeistertitel
- Vom Match-Fixing-Skandal zum WM-Triumph: Zhaos bemerkenswerte Karrierewende
- Zhao besiegte Mark Williams mit 18:12 im Finale in Sheffield
Chinas Snooker-Ass Zhao Xintong hat mit dem ersten Weltmeistertitel seiner Karriere Geschichte geschrieben. Der 28-Jährige setzte sich in der vierten und letzten Session der WM in Sheffield (GB) mit 18:12 gegen den dreimaligen Champion Mark Williams aus Wales (50) durch und krönte sich so zum ersten asiatischen Titelträger der Historie - zuvor geriet er allerdings noch gehörig ins Wackeln.
Lediglich ein Frame musste Zhao, der mit einer 17:8-Führung ins Finale ging, am Montagabend noch gewinnen. Die letzte Session im Crucible Theatre von Sheffield entwickelte sich für Zhao aber zunächst zu einem Desaster. Gleich das erste Frame entschied Williams, Champion der Jahre 2000, 2003 und 2018, per Century-Break für sich. Auch danach behielt der Waliser die Oberhand und spielte sich angetrieben vom Publikum in einen regelrechten Rausch. Im fünften Frame der Session besann Zhao sich dann aber auf seine Stärke.
Eine neue Ära im Snooker
Im Duell der Generationen hatte Zhao früh die Weichen Richtung Titeltriumph gestellt. Bereits am ersten Finaltag erarbeite er sich eine deutliche 11:6-Führung, auch in der dritten Session am Montagvormittag entschied er sechs Durchgänge für sich und verpasste eine frühzeitige Entscheidung so nur knapp.
Bereits über das gesamte Turnier hinweg hatte der Chinese mit starken Leistungen überzeugt und kaum Nerven gezeigt - dabei war er als Amateur angetreten und musste sich erst durch vier Qualifikationsrunden ins Hauptfeld kämpfen. Im Halbfinale demontierte er dann den siebenmaligen Weltmeister Ronnie O'Sullivan (49) mit 17:7 regelrecht.
Vom Skandal zum WM-Titel
Mit dem Titelgewinn ist Zhao nun auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Der neue Weltmeister ist nicht unumstritten. Wegen seiner Verwicklung in einen Manipulationsskandal war Zhao für 20 Monate gesperrt, auch wenn er selbst nicht aktiv den Ausgang von Spielen beeinflusst haben soll. Er räumte aber ein, auf Matches gewettet zu haben. Wegen der Sperre verlor er seinen Profistatus und trat bei der WM als Amateur an. Diesen erhält er zur kommenden Saison zurück, dann wird auch das Preisgeld von 500'000 Pfund für den Titel ausgezahlt - mit dem WM-Titel führt Zhao sein Heimatland nun wohl aber in eine neue Ära.