Betend zum EM-Titel
Stefan Zeberli ist der Marco Odermatt des Ballonfahrens

Nicht ohne meine Familie – so lautet das Erfolgsrezept von Heissluftballon-Europameister Stefan Zeberli.
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Der Star der Szene: 2025 gewann Stefan Zeberli bereits seinen 6. EM-Titel.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Stefan Zeberli gewann 2025 in Wieselburg seinen sechsten EM-Titel.
  • Erfolgreich trotz finanzieller Einbussen: Nur einmal 1500 Franken Preisgeld.
  • Eine EM umfasst 10-14 Fahrten mit bis zu sieben Aufgaben.
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel LeuStv. Sportchef

Europameister 2009, Europameister 2011, Europameister 2015, Europameister 2017, Europameister 2019, Weltmeister 2022, Europameister 2025: Stefan Zeberli ist der Marco Odermatt des Heissluftballonfahrens. Auch in diesem Jahr hat der 44-Jährige wieder abgeliefert und im österreichischen Wieselburg bereits zum sechsten Mal den EM-Titel gewonnen.

Doch wie funktioniert eine solche EM? «Während einer Woche gibt es zwischen 10 und 14 Fahrten», erklärt der Ostschweizer, «pro Fahrt müssen wir bis zu sieben verschiedene Aufgaben lösen. Wir müssen zum Beispiel bestimmte Ziele anfahren, eine Dreiecksfläche auf Zeit zurücklegen oder möglichst grosse Richtungsänderungen vornehmen. Das Wichtigste dabei ist die Taktik.»

Geld? Nein, Ruhm und Ehre!

Bei den Zeberlis ist Ballonfahren Familiensache. «Mein Bruder Simon unterstützt mich im Korb, meine Schwester Lea, mein Vater Köbi und meine Frau Rebekka am Boden. Insgesamt besteht mein Team an einer WM oder EM aus sechs bis sieben Personen», erzählt die aktuelle Nummer 1 der Ballon-Weltrangliste.

Trotz all der Erfolge – reich wird man im Ballonsport nicht. Im Gegenteil. «Vor allem in den ersten Jahren habe ich sehr viel Geld in den Sport reingesteckt. Nur einmal habe ich bislang während meiner Karriere ein Preisgeld erhalten. Das war an einer WM in Japan, als ich für den dritten Rang umgerechnet 1500 Franken bekam. Für meinen EM-Titel 2025 gab es aber nur Ruhm und Ehre», sagt der gelernte Gärtner, der sein Geld mit Passagierfahrten verdient.

Beten im Korb

Eines von Zeberlis Erfolgsrezepten ist der Glaube. «Im Sport ist es zentral, dass deine Nervosität nicht zu hoch ist. Mit einem Gebet kann ich vor dem Start ein bisschen runterkommen. Deshalb setze ich mich oft vor dem Wettkampfbeginn nochmals in mein Auto und bete. Und wenn es die Zeit erlaubt, bete ich auch regelmässig im Korb.»

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