Die schnellste Frau der Schweiz fährt noch einmal kurz runter. In der Südtürkei holt sich Mujinga Kambundji (27) den letzten Schliff vor der Leichtathletik-WM in Doha (Katar).
Zwei Wochen war die Bernerin in Belek mit einer ganzen Reihe weiterer Schweizer Top-Athleten im Trainingslager. Länger als geplant. «Wegen des Wetters in der Schweiz bin ich relativ früh hierher geflogen», meldet Kambundji am Dienstagabend per Telefon. «Die Bedingungen sind ideal.» 30 Grad, Sonne, Ruhe.
Zwei Wochen lang stand einmal am Tag Training auf dem Programm. Und sonst? «Es war ziemlich entspannt. Wenn wir am Nachmittag trainiert haben, sind wir relativ lange auf der Hotel-Anlage geblieben.» Die Schweizer Sportler wohnen in Belek in einem All-inclusive-Resort, teilen sich das Buffet mit regulären Touristen. «Und wenn wir am Morgen trainiert haben, hat die Zeit danach oft gereicht, um noch an den Strand zu gehen, sich in einen Sessel zu setzen und ein bisschen zu relaxen.»
Ferienstimmung kommt deswegen noch lange nicht auf. «Ich bin in den Ferien eher der Entdecker-Typ, nicht unbedingt jemand, der sich wochenlang an den Strand legt», sagt die Bernerin lachend. «Und davon abgesehen haben wir auf dem Trainingsplatz jeden Tag die anderen Nationen gesehen. Die Holländerinnen und die Polinnen waren zum Beispiel auch da. Da lässt man dann schon gar nicht locker.»
Die Ruhe aus der Südtürkei soll der Schweizer Rekordhalterin über 100 und 200 m in der Wüste von Katar zu neuen Höhenflügen verhelfen. «Ich fühle mich gut, jetzt bin ich gespannt, was ich zeigen kann.»
Am Mittwoch fliegen die Schweizer Sprinterinnen nach Doha. Dann ist es bald vorbei mit der Ruhe. Für Kambundji geht es gleich Schlag auf Schlag: Am Samstag beginnen die Vorläufe über 100 m, ab Montag stehen die 200-m-Rennen auf dem Programm, danach noch die Wettkämpfe mit der 4x100-m-Staffel. Gut so. Kambundji: «Ich werde langsam unruhig. Höchste Zeit, dass es losgeht.»