Schlussbilanz der Leichtathletik-EM in Zürich
Zwei Sieger... und ein Verlierer

Das Fazit der Leichtathletik-EM von Zürich: «Nur» noch 1,14 Mio. Franken Defizit. Und trotz Kariem Hussein und Mujinga Kambundji wirds für Swiss Athletics hart.
Publiziert: 08.12.2014 um 20:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 13:08 Uhr
Von Carl Schönenberger

Vier Monate nach der Leichtathletik-Europameisterschaft in Zürich sind die Bücher geschlossen. Vom ursprünglich befürchteten 10-Millionen-Defizit bleibt ein Minus von 1,14 Millionen Franken – je zur Hälfte von der öffentlichen Hand und von Privaten getragen.

Die positiven Fakten überwiegen: 65,7 Mio. Franken an Bruttowertschöpfung, 60 000 Übernachtungen in der Region Zürich, 358 Millionen TV-Zuschauer, insgesamt 148 498 Zuschauer im Letzigrund-­Stadion, 100 000 während des Männer-Marathons in der Stadt. Die EM-Tage von 13. bis 17. August haben in Zürich viel bewegt.

Mit 400-m-Hürden-Europameister Kariem Hussein und der neuen Rekord-Sprinterin Mujinga Kambundji haben die Titelkämpfe auch zwei neue Schweizer Sporthelden kreiert.

600 000 Bundes-Franken fallen jährlich weg

Gibts also keine Verlierer? Doch: der Leichtathletik-Verband Swiss Athletics. «Wir müssen den positiven Schub, den uns die EM brachte, für die Zukunft nutzen», sagt Leistungssport-Chef Peter Haas.

Auf die Frage wie, reagiert er aber besorgt: In den letzten Jahren habe der Verband für die EM-Vorbereitung vom Bund jährlich 600 000 Franken erhalten. «Dieses Geld fällt weg. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Swiss Starters dank der guten Leistungen im EM-Jahr auf 35 erhöht.»

Trainer müssen gehen – neue Sponsoren fehlen

Swiss Athletics muss auf dem Weg zu Olympia 2016 in Rio künftig also mit weniger Geld mehr Athleten finanziell unterstützen.

Das hat bereits erste Konsequenzen: Auf Trainer-Ebene wird Geld gespart. So wurden nach der EM die Anstellungsverhältnisse mit einem Sprinttrainer und dem Marathontrainer beendet.

Swiss Athletics hat trotz Hussein und Kambundji keinen einzigen neuen Verbands-Sponsor gewinnen können. «Der Markt ist hart geworden», sagt Haas.

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