Dicke Weihnachts-Post für Swiss Athletics aus Monaco. Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) annulliert den 4x100-m-Rekord von 38,62 Sekunden, mit dem Mancini, Amaru Reto Schenkel, Alex Wilson und Marc Schneeberger am 8. September bei Weltklasse Zürich im Letzigrund glänzten. Startläufer Mancini wird zudem verwarnt (gestern im BLICK).
Mancini und der Schweizer Verband hatten es versäumt, neben der von Antidoping Schweiz erteilten Sonderbewilligung für das verbotene Ritalin auch vom Weltverband eine Ausnahmebewilligung einzuholen.
Zapplig dank Kreatin – gezügelt mit Ritalin
Weshalb überhaupt braucht ein Sprinter wie Pascal Mancini Ritalin? Und warum den Muskelturbo Kreatin? Substanzen, die zur Doping-Grauzone zählen. Sind sie die Ursachen für seine häufigen Muskel-Probleme und für die Schwierigkeiten, während den Sprints die muskelbepackten Beine oft nicht mehr kontrolliert aneinander vorbei zu bringen?
Es ist ein Widerspruch, mit Kreatin den Muskeltonus so zu erhöhen, dass der Sprinter vor Zappligkeit schier explodiert, gleichzeitig aber die Hyperaktivität mit Ritalin zu bändigen, damit es überhaupt möglich wird, sich zu konzentrieren.
Zu BLICK sagt Trainer Laurent Meuwly: «Die Schweizer Ritalin-Bewilligung hat Pascal nach intensiver Prüfung eines Neurologen im Januar erhalten, weil er sich bei der Maturavorbereitung nicht konzentrieren konnte.
Kreatin braucht er in Absprache mit einem Ernährungsberater nur in bestimmten Trainingsphasen. Weshalb hat die IAAF nach der U23-EM die Schweizer Sonder-Bewilligung akzeptiert, nach Zürich aber nicht? Unser Verband muss etwas tun, um solche Administrativfehler künftig verhindern zu helfen.»