Mit 14 Jahren kommt Markus Rehm in eine Schiffsschraube, verliert seinen rechten Unterschenkel – nicht aber seinen Kampfgeist.
Diesen hat der 27-jährige Prothesen-Springer am Wochenende beim Hallen-Meeting in Glasgow eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit einer Weite von 8.10 Meter gewinnt der Deutsche den Weitsprung-Wettbewerb – gegen die allesamt «nichthandicapierte» Konkurrenz.
Nach diesem Sieg stellt Rehm einmal mehr klar, dass er höhere Ambitionen hat. Sein grosses Ziel: Er will in Rio an den Olympischen Spielen starten!
Der Leichtathletik-Weltverband «IAAF» erlaubt Rehm, an internationalen Meetings mitzumachen. Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele bleiben ihm aber verwehrt. Grund dafür: Die Prothesen könnten für Rehm einen Vorteil darstellen.
Rehm will das ändern, hat schriftlich ein Gesuch beim Weltverband eingereicht. Doch die «IAAF» zeigt zurzeit keine Gesprächsbereitschaft.
Jetzt erhält Rehm Unterstützung. Chris Tomlinson, ehemaliger britischer Rekordhalter im Weitsprung, weiss: «Er will niemandem Geld oder Medaillen klauen. Er will nur ein Teil in diesem Sport sein.»
Tomlinson ist sich sicher - die Zulassung Rehms täte dem Leichtathletik-Sport nach dem Doping-Skandal gut: «Unsere Sportart ist ein absolutes Chaos. Wir brauchen etwas Positives wie Markus, denn darüber sprechen die Leute.»
Ob Markus Rehm seinen grossen Traum dieses Jahr in Rio erleben darf, bleibt abzuwarten. (mam)