Die weite Reise für die Olympia-Hauptprobe hat sich für Maja Neuenschwander (36) gelohnt. In der japanischen Metropole zeigt die Bernerin, dass sie für Olympia im August gerüstet ist. Nur gerade sieben Ostafrikanerinnen, allesamt aus Kenia und Äthiopien, laufen in Tokio am Sonntagmorgen vor Maja ins Ziel. Hinter Siegerin Helah Kiprop (Ken, 2:21:27) ist sie also die Beste aus dem Rest der Welt.
Mit 2:27:35 Sekunden stimmt für Maja auch die Zeit. Nur beim Berlin-Marathon im letzten Oktober ist sie noch 46 Sekunden schneller gewesen. Und Berlin ist mit dem flachen Parcours für absolute Top-Zeiten bekannt.
Neuenschwander hat sich zu Beginn des Jahren im gewohnten Trainingscamp im kenianischen Hochland für ihre Japan-Expedition vorbereitet. Während am 14. August beim Olympia-Marathon von Rio allein die Platzierung zählt und die Zeiten eigentlich sekundär sind, hat sie in Tokio noch einmal primär auf die Uhr geschaut. Und dabei Erstaunliches festgestellt: Ihre Durchgangszeit von 1:26:51 bedeuten im Vorbeigehen gleich auch noch Schweizerrekord über 25 Kilometer.
Jetzt, weiss Neuenschwander, dass sie für Rio auf dem richtigen Weg ist. Der Halbmarathon bei den Europameisterschaften Anfang Juli in Amsterdam ist vor dem Olympia-Highlight ein letzter internationaler Formtest.