Am 18. März 2006 war die Stimmung in Paris nach wochenlangen Krawallen äusserst angespannt, bei Bevölkerung und Behörden. Die Polizei war omnipräsent und führte zahlreiche Kontrollen durch.
In eine solche geriet auch Eunice Barber, die aus Sierra Leone stammende Ex-Weltmeisterin im Siebenkampf. Sie war im Auto mit einer Verwandten und deren Baby unterwegs.
Die Polizei, so berichtet «LÉquipe», habe Barber angewiesen, ihren Wagen zwecks einer Personenkontrolle sofort zu stoppen.
Doch diese habe die Anordnungen zuerst ignoriert. Als sie danach dennoch anhielt, sei sie hysterisch geworden und habe zwei Polizeibeamte gebissen.
Die frühere Leichtathletin, welche die Nacht auf den 19. März auf der Polizeiwache verbringen musste, hat deshalb nun eine Klage am Hals: Widerstand gegen die Staatsgewalt und Beamtenbeleidigung.
Oder war alles ganz anders? Barbers Anwalt bestritt alle Vorwürfe vehement. Umgekehrt seien es die Polizisten gewesen, die seine Klientin misshandelt hätten.
Dies sei auf den Videoaufnahmen eines Amateurfilmers deutlich zu sehen. Auch habe man Barber auf dem Band deutlich «vor Schmerzen schreien hören».