Hier läuft Kambundji sensationell zu WM-Gold
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Mit erst 23 Jahren:Hier läuft Kambundji sensationell zu WM-Gold

Erst zehntes WM-Edelmetall
Kambundji ist jetzt in exklusivem Schweizer Medaillen-Kreis

Ditaji Kambundjis Medaille über 100 Meter Hürden ist erst das zehnte Edelmetall überhaupt für die Schweiz an einer WM. Die letzte Goldmedaille liegt schon mehrere Jahrzehnte zurück.
Publiziert: 18:02 Uhr
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Aktualisiert: vor 4 Minuten
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Ditaji Kambundji hat die zehnte Schweizer Medaille an einer WM geholt.
Foto: keystone-sda.ch
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Andrea CattaniTagesleiter Sport

Die Bernerin Ditaji Kambundji läuft mit nur 23 Jahren über 100 Meter Hürden an der WM zu Gold. Um zu realisieren, was für eine Sensation das ist, hilft ein Blick in die Schweizer Leichtathletik-Geschichte. Es ist erst die zehnte Medaille überhaupt für unser Land.

Die Athletinnen und Athleten holten bisher eine Medaille an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften:

Werner Günthör, dreimal Gold im Kugelstossen (1987, 1991, 1993)

Der Thurgauer Kugelstosser sorgt an der EM 1986 mit Gold für ein Ausrufezeichen. Ein Jahr später folgt in Rom dann die Krönung auf der grossen WM-Bühne. Nach Bronze 1988 an den Olympischen Spielen in Seoul folgen dann nochmals zwei Gold-Medaillen bei Weltmeisterschaften. Dieser Hattrick gelang neben Günthör bisher nur noch zwei anderen Kugelstossern.

Werner Günthör mit seiner Goldmedaille von 1987.
Foto: SI

Anita Weyermann, Bronze über 1500 m (1997)

Die Bernerin ist gerade mal 20 Jahre jung, als sie bei der WM in Athen zum Star wird. Hinter der Portugiesin Carla Sacramento und der US-Amerikanerin Regina Jacobs wird Weyermann in einem Foto-Finish Dritte über 1500 m. Legendär ist bis heute die Zusammenfassung ihrer Renn-Strategie: «Gring abe u vou seckle.»

Anita Weyermann bei der Rückkehr in die Schweiz nach ihrem Bronze-Lauf.
Foto: KEYSTONE

Marcel Schelbert, Bronze über 400 m Hürden (1999)

Bei der WM in Sevilla sorgt Läufer Marcel Schelbert für das grosse Drama. Mit einer beeindruckenden Aufholjagd auf den letzten Metern stürmt er noch aufs 400-m-Podest. Klar ist das aber nicht sofort. Minutenlang wird der Zieldurchlauf analysiert, ehe der Entscheid da ist: Bronze für die Schweiz!

Marcel Schelbert (im roten Dress) holt in extremis Bronze.
Foto: KEYSTONE

André Bucher, Gold über 800 m (2001)

Die Olympischen Spiele im Jahr zuvor hatten für André Bucher enttäuschend geendet. An der WM in Edmonton sollte sich das für den Favoriten nicht wiederholen. Und tatsächlich: Bucher dominiert den Final über 800 m und verweist seine Konkurrenten Wilfred Bungei und Pawel Czapiewski auf die Ränge zwei und drei. Es sollte das letzte Mal WM-Gold für die Schweiz bleiben ... bis 2025 und Ditaji Kambundji.

André Bucher lässt sich nach einem dominanten Final nicht mehr einholen.
Foto: AP

Viktor Röthlin, Bronze im Marathon (2007)

Der Lauf von Röthlin 2007 im japanischen Osaka ist, zusammen mit dem EM-Titel 2010, die Krönung der Karriere des Zentralschweizers. Trotz Hitze gelingt Röthlin einen hervorragenden Marathon, bei dem am Ende nur der Kenianer Luke Kibet und der Katarer Mubarak Hassan Shami schneller im Ziel sind.

Viktor Röthlin bejubelt den dritten Platz im Marathon von Osaka.
Foto: KEYSTONE

Mujinga Kambundji, Bronze über 200 m (2019)

Für das erste Edelmetall im Hause Kambundji ist Mujinga Kambundji zuständig. Über 200 m läuft sie in Doha sensationell als Dritte über die Ziellinie. Für die Schweiz ist es die erste WM-Medaille überhaupt in einer Sprint-Disziplin.

Mujinga Kambundji kommt von der WM in Doha mit Bronze nach Hause.
Foto: keystone-sda.ch

Simon Ehammer, Bronze im Weitsprung (2022)

Für den Zehnkämpfer Simon Ehammer hat sich der Weitsprung immer mehr als Paradedisziplin entpuppt. Bei der WM in Eugene setzt er voll auf diese eine Karte – und der Poker sollte sich auszahlen. Der Appenzeller springt sensationell zu Bronze, zu Gold fehlen am Ende nur 20 Zentimeter.

Zehnkämpfer Simon Ehammer brilliert im Weitsprung und holt die WM-Bronzemedaille.
Foto: Getty Images for World Athletics

Ditaji Kambundji, Gold über 100 m Hürden (2025)

Auch von der hochkarätigen Konkurrenz im WM-Final von Tokio lässt sich die junge Schweizerin nicht ausbremsen. Von Beginn weg übernimmt Ditaji Kambundji im entscheidenden Lauf die Führung und gibt diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Das Ergebnis kann sie danach selber kaum fassen, bricht kurzzeitig in Tränen aus.

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