«Ich war fast am Heulen»
Kambundji-Schwester sah Ditajis Gold-Coup am Flughafen

Die Schwestern von Ditaji Kambundji verfolgten den Triumph von verschiedenen Orten aus. Mujinga Kambundji sah das Rennen bei der Grossmutter, während Schwester Muswama am Flughafen Zürich mitfieberte.
Publiziert: 16.09.2025 um 20:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2025 um 21:11 Uhr
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Wow, WM-Gold: Ditaji Kambundji sprintete in Tokio in grandioser Manier zum Sieg über 100 Meter Hürden.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Ditaji Kambundji gewinnt WM-Gold. Familie fiebert mit und jubelt
  • Schwestern verfolgen Rennen an verschiedenen Orten, inklusive Flughafen
  • Ditaji ist mit 23 Jahren die schnellste Hürdenläuferin der Welt
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der grandiose Lauf zu WM-Gold von Ditaji Kambundji (23) ist auch die Geschichte, wie ihre grosse Familie mitgefiebert, mitgelitten und mitgejubelt hat. Denn während die Eltern Ruth und Safika Kambundji sowie ihre Tante Edith Nafzger live vor Ort in Tokio ausflippen, sind Ditajis drei Schwestern überall in der Schweiz verteilt.

Mujinga Kambundji (33) gibt eine Übersicht: «Die älteste Schwester musste arbeiten. Die jüngere war auf dem Weg nach London. Da dachte ich mir: Alleine kann ich ja nicht schauen. Also bin ich zu unserer Grossmutter gefahren.»

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Dazu muss man wissen: Grosi Hanni Nafzger nimmt bei allen vier Schwestern einen riesengrossen Platz im Herzen ein. Und natürlich umgekehrt. «Sie hätte sonst auch alleine schauen müssen. Sonst ist bei den Rennen oft unsere Tante bei ihr. Aber diesmal war sie eben auch in Japan. Ich war gar nicht so sehr nervös. Ich wusste, dass eine Medaille möglich ist und bei einem perfekten Rennen sogar der Sieg.»

«Die Leute haben nicht ganz begriffen, was bei mir los war»

Doch wie war das mit der Reise nach London – sass Muswama Kambundji (29) etwa ausgerechnet während des Gold-Coups in einem Flieger und fand nach der Landung ein glühendes Handy vor? «Ich war auf dem Weg, aber noch am Flughafen in Zürich», sagt Kambundji zu Blick und gibt einen Einblick, in welch skurriler Atmosphäre sie die Schweizer Leichtathletik-Sternstunde erlebte. «Am Gate war es eigentlich ziemlich still, die Leute haben auf das Boarding gewartet. Ich hingegen schaute die Fernsehbilder, hatte die Hände in der Luft und war fast am Heulen vor Freude!» Muswama lacht und sagt: «Die Leute haben nicht ganz begriffen, was bei mir los war. Es sah wohl leicht verrückt aus.»

Die zweitjüngste Schwester lebt seit Jahren in London, kommt nun aber für ihren grossen Traum von der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen als Bob-Anschieberin regelmässig für Trainingscamps in die Schweiz.

Dass ihre jüngste Schwester nun Weltmeisterin ist? «Wenn man sich am Tag danach überlegt, dass sie nun wirklich mit erst 23 Jahren die schnellste Hürdenläuferin der Welt ist, ist es immer noch unglaublich. Ich bin enorm stolz auf sie.»

Mujinga Kambundji ist auch aus Athletinnensicht enorm stolz

Klar, dass auch Mujinga vor Stolz fast platzt. «Wir alle freuen uns so sehr für sie und mögen es Didi extrem gönnen.» Die selber mit internationalen Erfolgen reich dekorierte Grande Dame der Schweizer Leichtathletik kann den Erfolg natürlich auch aus Athletinnensicht gut bewerten. «Die Türe, die ich vor ein paar Jahren scheu aufgemacht habe (WM-Bronze 2019, d. Red.), hat sie nun aufgerissen und es allen gezeigt, dass wir genauso zu den Besten der Welt gehören und WM-Titel holen können.»

Weil die drei Schwestern Ditaji Kambundjis Sternstunde alle an verschiedenen Orten miterlebten, haben sie sich danach im gemeinsamen Call besonders viel zu erzählen. Muswama schildert, dass sie sich plus die Eltern vor Ort schon ausgetauscht hatten, als Ditaji noch keine Zeit für eine Zuschaltung hatte. Die gibts dann japanischer Ortszeit um 2 Uhr in der Nacht.

«Alle haben dann erzählt, wie wir es erlebt haben und wie unglaublich stolz wir sind», sagt Muswama Kambundji. «Da meinte Didi, sie wisse gar nicht mehr, was sie am Fernsehen alles gesagt hat. Doch wir konnten ihr versichern, sie sei super rübergekommen.»

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