Was braucht ein Land? Natürlich: Unter anderem eine funktionierende Demokratie, Sicherheit, eine prosperierende Wirtschaft, Solidarität mit den Schwächeren.
Ein Land braucht aber auch Sternstunden, Anlässe, die Identität stiften, verbindende Emotionen. Und hier kommt neben der Kultur auch der Sport ins Spiel.
Welchen Sport wollen wir? Was sind wir als Gesellschaft und Gemeinschaft bereit, für den Breiten-, aber auch für den Spitzensport zu tun?
Nichts begeistert und verbindet uns mehr als ein Triumph von Roger Federer in Wimbledon, ein Sieg der Schweizer Fussballnati an einer WM-Endrunde, eine Medaille der Eishockeyaner an einer WM, eine Siegesfahrt von Beat Feuz am Lauberhorn.
Aber wir wissen nicht erst seit Corona: Spitzensport kostet Geld, internationale Wettbewerbsfähigkeit noch mehr. Das müssen auch die Beamten und Erbsenzähler im Bundeshaus wissen. Nur weil der Turnverein funktioniert ist die Schweiz noch keine Sportnation.
Welchen Sport wir wollen und was er kosten darf, diese Frage wird so heftig diskutiert wie nie in den letzten Jahrzehnten. Und sie ist auch eine viel diskutierte Frage in der Blick-Sportredaktion.
Wir legen den Finger in offene Wunden, wir schauen genau hin und scheuen uns auch vor Konflikten nicht. Und wir sind bei den Sternstunden hautnah dabei. Aber am Ende des Tages versteht sich die Sportredaktion des BLICK auch als pointierter Interessenvertreter für den Schweizer Spitzensport.
Zehn Jahre durfte ich dieses Sportprojekt leiten. Jetzt übernimmt eine Frau mit Kompetenz, mit Tatendrang, mit Ausstrahlung.
Steffi Buchli ist eine tolle Nachfolgerin. Die erste Frau an der Spitze von BLICK-Sport. Sie ist Garant dafür, dass sich BLICK-Sport in vielen Bereichen weiterentwickelt. Sie übernimmt ein grandioses Team.
Und auch sie wird sich als Anwältin für den Spitzensport dafür einsetzen, dass die Schweiz den Spitzensport bekommt, den sie verdient und den die Menschen auch wollen. Weil der Sport auch für sie eine Herzensangelegenheit ist. Eine Hauptsache, keine Nebensache.
Schon jetzt und an dieser Stelle: Viel Glück bei dieser neuen Herausforderung, Steffi. Ich habe es zehn Jahre genossen.