Mit dem hart erkämpfen Zweisatzsieg gegen den 14 Jahre jüngeren Arnaldi revanchierte sich Djokovic für die Auftaktniederlage vor Monatsfrist in Madrid. Das frühe Ausscheiden in der spanischen Hauptstadt war nicht der einzige Tiefschlag, den der frühere Weltranglistenerste in den vergangenen Wochen verarbeiten musste.
Der Olympiasieger von Paris war deshalb wie bereits vor einem Jahr nach Genf gereist, um Spielpraxis und Selbstvertrauen für das nächste Woche beginnende French Open zu sammeln. Sein zweiter Auftritt in diesem Jahr im Parc des Eaux-Vives war dann auch der erwartete Härtetest. Nach einem souverän gewonnenen Startsatz lag Djokovic im zweiten Durchgang plötzlich mit Break 1:4 zurück. Er fluchte, zertrümmerte sein Racket und erntete dafür Pfiffe von den Tribünen.
Doch dann zeigte der Grand-Slam-Rekordsieger seine Qualitäten, fand unter wiederkehrenden Nole-, Nole-Rufen aus dem Publikum zurück ins Spiel und verhinderte mit fünf gewonnenen Games einen Umweg über einen Entscheidungssatz. Dies dürfte ihm am Abend seines 38. Geburtstags recht sein, schliesslich war es schon weit nach 21 Uhr. Als Überraschung erhielt der Jubilar nach dem Siegerinterview von den Organisatoren auf dem Court eine Geburtstagstorte überreicht.
Gross Zeit zum Feiern hat Djokovic, der bei 99. Turniersiegen auf der ATP Tour steht, nicht. Am Freitag wartet im Halbfinal das Duell mit dem britischen Qualifikanten Cameron Norrie (ATP 90), der in der 1. Runde den einzigen Schweizer Dominic Stricker ausgeschaltet hatte.
Vor einem Jahr erreichte Djokovic in Genf ebenfalls die Halbfinals, schied dann allerdings aus, um am French Open als Nummer 1 des Turniers bis in die Viertelfinals vorzustossen, wo er verletzungsbedingt Forfait geben musste.
Im Gegensatz zu Djokovic ist mit dem topgesetzten Amerikaner Taylor Fritz (ATP 4) der andere Top-10-Spieler in Genf am Donnerstag ausgeschieden. Der Finalist des letztjährigen US Open unterlag dem Polen Hubert Hurkacz im Viertelfinal 3:6, 6:7 (5:7). Hurkacz, aktuell die Nummer 31 der Weltrangliste, ist am Freitag im Halbfinal gegen den österreichischen Qualifikanten Sebastian Ofner (ATP 128) der klare Favorit.