Sonntags kommt das Heimweh
Handball-Küken Gautschi (17) schlägt sich in Metz durch

Weit weg von ihrer Familie sucht Daphne Gautschi (17) ihr Glück. Sie geniesst in Frankreich Bedingungen, von denen Schweizer Handballerinnen sonst nur träumen.
Publiziert: 14.12.2017 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:05 Uhr
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Daphne Gautschi im Trikot des neuen Arbeitgebers Metz.
Foto: ZVG
Christian Müller

Eigentlich wollte Daphne Gautschi gar nicht weg, als Metz im letzten Frühling erstmals beim Handball-Juwel anklopfte. «Ich war mit meiner Situation beim LK  Zug sehr zufrieden und hielt einen Wechsel für zu früh. Zudem wollte ich unbedingt an der Sportkanti Aarau die Matura machen», erinnert sich die Aargauerin.

Als der französische Meister nicht locker liess, wurde Gautschi schwach und packte doch ihre Koffer. Zumindest sportlich hat sie den Wechsel seither nie bereut. «Hier gibt jede Spielerin für den Handball alles andere auf. Das ist genau das, was ich möchte», sagt Gautschi über ihre Teamkolleginnen in der zweiten Mannschaft von Metz, in der sie hauptsächlich zum Einsatz kommt.

Feuertaufe bestanden: Ein Tor beim Fanionteam-Debüt

Ausgerechnet in der Cham­pions League kam sie im ­November zu ihrer Feuertaufe im Fanionteam. Und diese ­bestand die Rückraumspielerin mit einem Treffer beim 27:21-Sieg gegen Bietigheim (De) mit Bravour. Ein spezielles Ritual habe es nach ihrer Premiere nicht gegeben. «Aber alle haben sich wahnsinnig für mich gefreut.»

Während handballerisch ­alles wie geschmiert läuft, hat die 17-Jährige mit ihrem ­neuen Leben in Frankreich hie und da zu kämpfen. Vor allem ihre Familie vermisst sie. «Am schlimmsten ist es am Sonntag, wenn ich Zeit zum Nachdenken habe», gesteht Gautschi.
Dafür bekommt sie die ­anfänglichen Sprachprobleme immer besser in den Griff. Aus dem strikt geführten Internat ist sie inzwischen ausgezogen und wohnt mit zahlreichen Teamkolleginnen im klubeigenen «Centre de Formation», wo sie auch mal zum Kochlöffel greift. «Das ist hier wie eine riesige WG», sagt Gautschi.

Wie im Paradies

Unterkunft, Schule, Essen und sogar das ÖV-Abo werden vom Klub bezahlt. Paradiesische Bedingungen, von denen ihre Ex-Kolleginnen in der Schweiz nur träumen ­können.

Und noch einen Vorteil bringt der Wechsel mit sich: In Frankreich wird Gautschi ihren Schulabschluss ein Jahr früher als in der Schweiz in der Tasche haben.

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