Hier verwechselt IHF-Präsident Moustafa die WM-Finalisten
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Buhrufe und Pfiffe folgen:Hier verwechselt IHF-Präsident Moustafa die WM-Finalisten

Skandal an der Handball-WM
Verbands-Boss kennt die Finalistinnen nicht

Bei der Siegerehrung der Handball-WM der Frauen leistete sich Weltverbands-Präsident Hassan Moustafa (77) einen kapitalen Bock: Er gratulierte den Däninnen zum zweiten Platz, obwohl sie gar nicht Silber gewonnen haben.
Publiziert: 22.12.2021 um 07:12 Uhr
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Hassan Moustafa, Präsident des Welt-Handballverbands, gratulierte dem dänischen Team zur Silbermedaille, obwohl diese «nur» Bronze gewannen.
Foto: Icon Sport via Getty Images

Die Handballerinnen aus Norwegen schlugen am Sonntag die Auswahl aus Frankreich mit 29:22 und krönten sich zum vierten Mal zu Weltmeisterinnen. Bei der Medaillenzeremonie hielt Hassan Moustafa, Präsident des Internationalen Handballverbandes (IHF), eine Rede. Dass Frankreich kurz zuvor den Final verlor, schien er nicht mitbekommen zu haben.

Der Ägypter gratuliert zunächst den Norwegerinnen zum WM-Titel, dann beglückwünscht er die Däninnen zur Silbermedaille – nicht den eigentlichen Vize-Weltmeister Frankreich. Darauf folgt ein gellendes Pfeifkonzert in der Halle der katalanischen Stadt Granollers. Allen scheint aufgefallen zu sein, welchen Fauxpas sich Moustafa da geleistet hat.

Er bemerkt seinen Fehler nicht

Denn Dänemark gewann kurz zuvor gegen Gastgeber Spanien im Spiel um Platz drei mit 35:28 und damit Bronze, nicht Silber. Verdutzt schaut der 77-Jährige um sich und weiss nicht, was los ist. Unbehelligt führt er seine Rede fort und gratuliert den Französinnen zum dritten Platz.

Dann beugt sich der 77-Jährige leicht über seinen Rednerpult. Jemand scheint ihm mitzuteilen, dass er einen Fehler begangen hat. Die Reaktion des IHF-Präsidenten: «Dänemark ist doch auf Platz zwei? Ich verstehe nicht.»

«Das ist respektlos gegenüber Frankreich»

Eine Rede, die Spielerinnen ungläubig zurückliess: «Ist das normal, dass der Präsident der IHF nach dem Finale nicht weiss, wer Zweiter wurde? Ich glaube nicht», enervierte sich die Französin Beatrice Edwige (33) im dänischen Fernsehsender «TV2». «Das ist respektlos gegenüber Frankreich.»

Auch im Lager der von Moustafa «bevorzugten» Däninnen konnte man fast nicht glauben, was vor sich ging. «Das ist eine Lüge», dachte sich die Nationalspielerin Anne Mette Hansen (27). Gegenüber dem dänischen Handball-Portal «hbold.dk» sagte sie weiter, dass man solche Sachen im Griff haben muss, wenn nicht, «musst du es auf ein Blatt Papier schreiben.»

Sie wisse nicht, ob er seinen Fehler bemerkte, doch eine Entschuldigung sei das Mindeste. Die Silbermedaillen wurden am Ende dann doch den Französinnen umgehängt. (che)

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