Skandal in der Handball-Champions-League beim Spiel zwischen Kadetten Schaffhausen und Wisla Plock (27:25). Einige der rund 100 mitgereisten polnischen Hardcore-Fans setzen mit Gaslampen (!) die ganze Halle unter Rauch. «Sie wollten mit den Gaslampen die Flaggen beleuchten», erklärt Kadetten-Mediensprecherin Barbara Imobersteg. Das geht tüchtig daneben. Rauch entsteht. Wahrscheinlich, weil Papierschnipsel Feuer fangen.
Das Spiel kann nicht beginnen. Denn: Der Feueralarm geht in der BBC-Arena los!
Der Schiedsrichter schickt beide Mannschaften in die Kabine. Auf den Tribünen herrscht Ratlosigkeit, die Luft wird immer rauchiger. Panik kommt glücklicherweise aber keine auf.
Aber: Die ganzen technischen Systeme werden runtergefahren. Nicht einmal der Lautsprecher funktioniert mehr. Nicht auszudenken, wenn eine Panik ausgebrochen wäre. Man hätte die 2040 Fans nicht einmal über die Fluchtwege informieren können. «Das Hallenkonzept ist so ausgerichtet, dass alle Anlagen heruntergefahren werden. Das ist ein Sicherheitsaspekt», erklärt Imobersteg.
Stellt sich die Frage: Warum lässt man (alkoholisierte) Anhänger mit Gaslampen überhaupt in die Halle? «Wir dachten, dass es Taschenlampen wären», so Imobersteg. Abgetastet wurde niemand. «Wir sind im Handball, nicht im Fussball. Diese Sicherheitsauflagen haben wir nicht.»
Kadetten wird den Vorfall laut eigener Aussage analysieren und möglicherweise Anpassungen im Sicherheitskonzept vornehmen.
Mit 25-minütiger Verspätung wird das Spiel dann doch noch angepfiffen. Die von Kadetten alarmierte Polizei muss nicht eingreifen, es bleibt zum Glück alles friedlich. Und die Fans können gemütlich auf der Tribüne Weizenbier im Glas trinken – auch das ist erlaubt. Handball statt Fussball eben... Na dann, Prost!