Unmittelbar nach dem 22:28 gegen Tschechien fliessen bei einigen Schweizerinnen die Tränen. Das grosse Ziel, die erste Qualifikation für ein grosses Turnier, ist verpasst.
Als eine der ersten findet Teamleaderin Kerstin Kündig das Lachen wieder. «Nach einer Niederlage ist es normal, dass man enttäuscht ist», sagt sie am Mittwoch. «Aber mit etwas Abstand betrachtet dürfen wir auch stolz auf die WM-Playoffs und den ganzen letzten Monat mit der Nati sein.» Tatsächlich haben es die Schweizer Handballerinnen erst zum zweiten Mal nach 2019 überhaupt auf diese letzte Stufe vor einer WM geschafft.
«Das spricht doch für unseren Fortschritt und die Kontinuität dieses Teams», findet Kündig, die als eine von sechs Nati-Legionärinnen in Deutschland für den Thüringer HC spielt.
Wer so nah dran ist, bekommt natürlich Lust auf mehr. Schon im Herbst nehmen die Schweizerinnen in der EM-Qualifikation den nächsten Anlauf. Russland dürfte in der 4er-Gruppe kaum zu packen sein. Dahinter soll sich die Nati mit Polen ein Duell um den zweiten EM-Platz liefern, so der Plan. «Polen ist auf dem Papier etwa ähnlich stark wie jetzt die Tschechinnen. Von dem her ist es eine machbare Gruppe», blickt Kündig voraus.
Das Fernziel der Frauen-Nati ist dann die Heim-WM 2024. (cmü)