Foto: Sven Thomann|Blicksport

Meister wird unser siebter Bundesliga-Star
«Die Schweiz wird nun anders wahrgenommen»

Nati-Kreisläufer Lucas Meister (22) spricht über seinen Wechsel zum Bundesliga-Klub GWD Minden und erklärt, weshalb er dort den Vergleich mit einem Vize-Weltmeister nicht scheuen muss.
Publiziert: 14.02.2019 um 17:19 Uhr
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Bald ist Lucas Meister nicht mehr im Kadetten-Leibchen zu sehen.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Christian Müller

Noch vor zwei Jahren spielten mit Andy Schmid und Alen Milosevic gerade mal zwei Schweizer in der Handball-Bundesliga. Ab dem kommenden Sommer, wenn Lucas Meister seine Sachen packt und von Schaffhausen nach Minden wechselt, werden schon sieben Nati-Spieler in der stärksten Liga der Welt 
engagiert sein.

«Die Leistungsbereitschaft der Jungen ist grösser als früher», findet Meister, wenn 
er nach den Gründen für 
die Auslandstransfers gefragt wird. Zudem sei der jüngste Aufwärtstrend unserer Nati im Ausland nicht unbemerkt geblieben. «Die Schweiz wird nun anders wahrgenommen. Wir stehen wieder mehr im 
Fokus der Bundesligavereine.» Früher haben sich die Klubs vor allem in Skandinavien und auf dem Balkan nach Spielern umgeschaut. Heute sind auch Schweizer Talente interessant geworden.

Dass Meister zu diesen ­Talenten gehört, ist unbestritten. Mit 1,97 Metern und über 100 Kilogramm bringt er ab­solute Gardemasse für ­einen Kreisläufer mit. Im Alter von 22 Jahren hat er schon 37 Länderspiele absolviert und gehört zu den fixen Bestandteilen der Zukunftsplanung von Nationaltrainer Michael Suter. Nun gelingt ihm der nächste Karrieresprung schon ein Jahr vor Ablauf seiner Vertragszeit in Schaffhausen. «Ich bin 
den Kadetten sehr dankbar, dass sie mir diesen Transfer ermöglicht haben», sagt Meister.

Schmid steht mit Rat zur Seite

Für den Baselbieter war klar, dass er am liebsten nach Frankreich oder Deutschland wechseln würde. Wertvolle Transfer-Tipps gabs von Nati-Kollege Andy Schmid.«Er hat sich mehrmals Zeit
genommen und mir diverse Dinge erklärt. Einen besseren Ratgeber gibt es kaum», sagt Meister über den fünffachen Bundesliga-MVP.

Obwohl ihm in Minden die internationalen Spiele aus der Schaffhauser Zeit fehlen werden, freut er sich auf die neue Herausforderung. Meister: «Es war mir schon wichtig, zu ­einem Klub im Mittelfeld zu wechseln, der keine Abstiegssorgen und Ambi­tionen nach oben hat.» Seine Minuten auf der Kreisläuferposition wird er sich neben Magnus Gullerud verdienen müssen. Dieser wurde im Januar mit Nor­wegen Vize-Weltmeister und dabei zum besten Verteidiger des Turniers gewählt. Meister erstarrt deshalb aber nicht vor Ehrfurcht. «Wir haben schon gegeneinander gespielt, er 
ist wirklich stark. Trotzdem werde ich nicht als klare Nummer 2 nach Minden gehen.» Selbstbewusste Worte, die so im Schweizer Handball nicht immer zu hören waren.

Schweizer Handballer in der Bundesliga

Andy Schmid (Bild), Rhein-Neckar Löwen (seit 2010)

Alen Milosevic, DHfK Leipzig (seit 2013)

Samuel Röthlisberger, TVB Stuttgart (seit 2017)

Lukas von Deschwanden, TVB Stuttgart (seit 2018)

Lenny Rubin, HSG Wetzlar (seit 2018)

Roman Sidorowicz, MT Melsungen (seit 2018)

Lucas Meister, GWD Minden (ab 2019)

Andy Schmid (Bild), Rhein-Neckar Löwen (seit 2010)

Alen Milosevic, DHfK Leipzig (seit 2013)

Samuel Röthlisberger, TVB Stuttgart (seit 2017)

Lukas von Deschwanden, TVB Stuttgart (seit 2018)

Lenny Rubin, HSG Wetzlar (seit 2018)

Roman Sidorowicz, MT Melsungen (seit 2018)

Lucas Meister, GWD Minden (ab 2019)

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