Manuel Liniger leidet. Am 15. Oktober verletzte er sich im Liga-Spiel gegen die Lakers Stäfa am Oberschenkel – seither wartet er sehnlichst auf sein Comeback. «Wie viele andere auch quäle ich mich selbst sehr bei einer Verletzung», erzählt der 33-Jährige. «Ich studiere immer daran herum.»
In solchen Momenten ist der Star der Kadetten Schaffhausen froh, dass er von seinen beiden Töchterchen Mila (2) und der viereinhalb Monate alten Elina auf Trab gehalten wird. «Elina ist dafür sowieso noch zu jung. Und Mila interessiert es nicht, ob ich auf dem Spielfeld stehe oder nicht.» Die Bedürfnisse seiner Kinder gilt es, so oder so zu stillen. «Das ist eine gute Ablenkung in solchen Situationen.»
Die beiden Kinder und Ehefrau Ramona sind für Liniger aber viel mehr als blosse Ablenkung in der schwierigen Verletzungszeit. «Die Familie ist einfach das Wichtigste. Der Rückhalt, den sie mir gibt, bedeutet mir sehr viel. Es ist eine Unterstützung, die gar nicht zu beschreiben ist.» Seine drei Frauen machen ihn stark. Ob sie den linken Flügel stark genug machen für seinen Gala-Auftritt heute in der Champions League? Gegen Motor Saporoschje ist ein Sieg Pflicht. Die Partie gegen die Ukrainer ist entscheidend im Kampf um die Achtelfinals.
Zudem wollen die Kadetten Revanche für die 26:31- Pleite im Hinspiel. In Kiew hat Liniger gefehlt. Heute ruhen die Hoffnungen auf ihm – wenn er denn spielen kann. Nachdem er das Comeback am Sonntag gegen Suhr Aarau abbrechen musste, ist sein Einsatz noch nicht sicher. Wie wichtig er sein kann, zeigte der Ex-Bundesliga-Söldner beim letzten CL-Heimspiel gegen Dünkirchen.
Mit elf Toren brillierte er beim 25:23-Sieg. «Wenn ich spiele, will ich der Mannschaft so gut wie möglich helfen», sagt er bescheiden. «Ob es dann eine Gala-Vorstellung ist, interessiert doch niemanden. Mich selbst auch nicht.» Eine Warnung schickt er aber doch noch in Richtung des Gegners. «Bei mir war es oft so, dass ich nach Verletzungen besonders gut gespielt habe.»